In der Kreide stehn

Ein Gedicht von Nordwind
Aus der Reihe Mensch

In der Kreide stehn

Es gibt eine Gerechtigkeit
der niemand je entkommt
manchmal ist der Punkt noch weit
doch durchaus kommt sie promt

Ist man dessen sich bewusst
will trotzdem Dinge anders sehn
wird Schuld der Peinlichkeit dann just
zur Rederei ins Tausendschön

Nur nicht dem Gewissen beugen
auch die Wahrheit nicht erkennen
Neid und Stumpfsinn doch zu eigen
um nur einige zu nennen

Entschuldigungen selbst gebastelt
und diese permanent benutzt
das Muster hat sich jetzt verhaspelt
derweil´s die eignen Flügel stutzt

Konsequenzen flink ausweichen
schnell hat man´s Prinzip erlernt
mit Selbstbetrug dann ohnegleichen
von der Wahrheit sich entfernt

Welch fein Gewebe hier entsteht
Gerechtigkeit wird rasch gefesselt
Unwahrheit hinzugefügt
und die Wahrheit eingekesselt

Mensch es ist dein Naturell
übereilt ein Urteil fällen
zuweilen übersieht er schnell
Wichtiges gar klarzustellen

Fairness wäre angebracht
Gerechtigkeit einmal zu fühlen
doch das kommt nicht in Betracht
will man im Morast sich wühlen

Irgendwann - einst kommt der Tag
an dem das Leben garantiert
den Einzelnen mit einem Schlag
mit seinen Taten konfrontiert

Jeder muss sich letztlich seinen
Lebenslügen sich einmal stellen
denn mit Jammern wie mit Weinen
kann Lebensschulden man nicht prellen

(c) Nordwind

Informationen zum Gedicht: In der Kreide stehn

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04.07.2016
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