Berge versetzen

Ein Gedicht von Michael Jörchel
Ich wollte, ganz schnell, mein Leben aufräumen.
So holte ich den ganzen Seelenmüll
und all den Ballast,
der sich im Laufe der Zeit angesammelt hat,
aus allen Bereichen hervor.

Dabei bildete sich ein großer Berg von Problemen,
die sich dabei noch miteinander
verknotet haben.
Erstarrt von der Masse
und der Unübersichtlichkeit meiner Sorgen
die mir, auf diese Weise,
vor Augen geführt wurden,
lies ich diesen Berg, vor mir, liegen.

Ich fühlte nicht mehr die Kraft,
diesen Berg zu bewältigen.

So lebte ich, mein Leben, weiter
schiebe nun den Haufen an Problemen
vor mir her.
Je länger ich schiebe,
desto größer und verwobener wird er .

Als ich erkannte,
dass mir nun auch
die Kraft zum Schieben ausging,
es mich zu Erdrücken drohte,
habe ich beschlossen
jedes Problem einzeln zu entsorgen.

Es wird lange dauern alles zu entwirren.
Doch ist es schön, zu beobachten,
dass jedes gelöste Problem
auch Andere auflöst
und somit der Berg,
mit Geduld,
an jedem Tag etwas mehr
abgetragen wird.



© Michael Jörchel

Informationen zum Gedicht: Berge versetzen

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20.01.2013
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