Spinnenintermezzo

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Im feinen Netz sitz die kokette
Frau Spinne, die ist keine nette.
“Mein Fräulein“, ruft ein Kavalier,
“komm doch ein bisserl her zu mir.
Denn selten sah ich so acht Beine,
wie du sie hast, du süße Kleine.“

Ich gehör nicht zu den Doofen,
du willst doch nur mit mir poofen,
doch wenn du ehrlich willst mich küssen“,
rief das Weib, es war gerissen,
“dann komme in mein Liebesnetz,
wart nicht so lange und komm jetzt.“

Hat ihm nen tiefen Blick gesandt,
da war es aus mit dem Verstand.
Es war dem Weibchen sonnenklar,
weil der Antipod ein Männchen war.
Sie hatte ihn zum Fressen gern
und dieses war des Pudels Kern.

Informationen zum Gedicht: Spinnenintermezzo

15.109 mal gelesen
(4 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 3,9 von 5 Sternen)
-
17.05.2011
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige