Exitus

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Ich liege sterbenskrank im Bett
und wünschte, dass ich jemand hätt,
der mir die Leibesschmerzen nimmt,
weil irgendwas in mir nicht stimmt.

Gar niemand traut sich an mein Lager,
und mein Gesicht wird schon ganz hager.
Die Füße tragen mich nicht mehr.
Das letzte Mahl ist lange her.

Schmerzen hab ich auch im Rücken,
kann mich nimmer richtig bücken.
Der Stuhlgang ist`s, der Sorgen macht.
Im Hintergrund der Teufel lacht.

Wie schlecht muss es mir denn noch gehn,
wann wird der Doktor nach mir sehn?
Ich brauch den besten auf der Welt,
ist er auch teuer, kostet Geld.

Da hör ich lachen meine Frau:
“Mein lieber Schatz, mach keine Schau,
wir brauchen dich noch nicht beweinen,
du hast nen Schnupfen, einen kleinen.

Informationen zum Gedicht: Exitus

24.509 mal gelesen
(4 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 3,8 von 5 Sternen)
1
10.10.2009
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
Anzeige