Der arme Poet
Kein Bett besitzt der Schreiberling,
er sitzt auf so nem alten Ding,
das durchgelegen und verschmutzt,
von niemand sonst wird mehr benutzt.
Wenn durch das Fenster schweift sein Blick,
sieht er, der Schnee liegt daumendick,
auf den Zweigen, die sich biegen
und auf allen Dächern liegen.
Ein Regenschirm schützt ihn im Bett,
weil er`s gerne trocken hätt.
Das Feuer im Kamin brennt nimmer,
drum Kälte zieht durchs ganze Zimmer.
Die kann den guten Mann nicht schrecken,
er liegt ja unter Kissen, Decken.
Trägt eine Schlafmütz auf dem Kopf,
am dünnen Rock, da fehlt ein Knopf.
Ein Manuskript, das hält er links
und rechts ein urkomisches Dings.
Ne Feder hat er jederzeit,
zwischen den Lippen griffbereit.
Neben seiner Liegestätte,
steht ein Tintenglas, ich wette,
das ist wahrscheinlich ziemlich leer,
das zu erraten fällt nicht schwer.
Des nachts, für etwas schummrig Licht,
sorgt eine Kerze, für mehr nicht.
Ne Waschschüssel, ne richtig kleine,
sein Handtuch hängt noch an der Leine.
Zylinder und der Ausgehrock,
in einer Ecke steht ein Stock.
Dies alles sieht man auf dem Bild,
und Bücher liegen wirr und wild.
Fehlt unserm Dichter auf der Welt,
vor allem was er braucht, das Geld,
ist er zufrieden, man sieht wie,
er hat ja seine Poesie.