Kalte Füsse
Ein Gedicht von
Martina Wiemers
Lieber guter Weihnachtsmann,
ruf doch endlich bei mir an,
komm vorbei, schick keine Grüße,
vermisse dich, hab kalte Füße.
Liege einsam hier im Bett,
wenn ich dich doch bei mir hätt.
Möchte deinen Bart verwuscheln
und ein bisschen mit dir kuscheln,
deine Lebensgeister wecken,
hier, da und dort dich necken.
Klopfe bald an meine Tür,
erwarte dich schon sehnlichst hier.
Zieh vorher noch die Schuhe aus,
sonst hört dich der Nikolaus.
Er braucht wirklich nicht zu wissen,
was passiert in meinen Kissen,
wenn zu mir kommt der Weihnachtsmann,
er schaut mich so schon böse an.
Seh ihn oft am Fenster gucken,
Biertrinkend in kleinen Schlucken.
Lieber guter Weihnachtsmann,
ich es kaum erwarten kann,
einsam lieg ich hier im Bett,
mit kalten Füßen gar nicht nett.
Unter dem Baum dein Päckchen,
liegt bunt verziert im Säckchen.
Hab es geschmückt mit einem Herz,
nein, es ist kein Weihnachtsscherz.
Drin ist nichts zum Haare waschen,
keine Bonbons zum Vernaschen.
Auch nichts zum Brust erwärmen,
dennoch wirst du davon schwärmen.
Kannst auch etwas länger bleiben,
dir mit mir die Zeit vertreiben.
Den Schlitten stell hinter das Tor
und schieb den Riegel fest davor.
Gib Rentier Rudi Heu zum Fressen,
niemals darfst du das vergessen,
weil es dich sonst gleich verpetzt
und das Christkind auf dich hetzt.
Lieber guter Weihnachtsmann,
zieh mir jetzt die Socken an.
Hab sie gestrickt mit roter Wolle,
ein Geschenk von der Frau Holle,
alles andre zieh ich aus,
wenn du kommst zu mir nach Haus.
Meine Füße sind dann warm,
nimm mich gleich in deinen Arm.
Werde kitzeln deinen Bauch
und vielleicht die Ohren auch.
(C) Martina Wiemers
© Martina Wiemers