eilig ,eilig ,keine Zeit
Ein Gedicht von
Martina Wiemers
Eilig, eilig, keine Zeit,
doch ich bin ja hilfsbereit,
hole schnell noch Susis Pillen,
Gift für Klaus zum Mäuse killen.
Kauf beim Metzger ein paar Knochen,
um Kohlsuppe damit zu kochen,
die isst Onkel Fritz so gerne,
der kommt morgen aus der Ferne.
Oma sitzt zu Haus auf Kohlen,
sollt für sie den Klempner holen,
der kann erst in ein paar Tagen,
hilft kein Jammern und kein Klagen.
Bin gleich beim Friseur bestellt,
schnell, schnell, schnell ich brauch noch Geld,
laufe los in meiner Not,
doch die Ampel, die zeigt rot.
Gebe darauf keine Acht,
höre noch, das es laut kracht.
Bin erst nach Stunden ansprechbar,
traurig, traurig, aber wahr.
Liege jetzt im Krankenhaus,
erst nach Wochen darf ich raus,
wenn der Gips um Arm und Bein
zerschnitten wird dann klitzeklein
Habe jetzt unendlich Zeit,
tue mir schon selber leid,
die Moral von dem Gedicht,
eilig ,eilig lohnt sich nicht.
(C) martina wiemers