Die kleine Hexe Sausewind
Ein Gedicht von
Martina Wiemers
Die kleine Hexe Sausewind,
ist des Teufels Lieblingskind,
dieses Jahr zu Halloween,
färbt sie sich die Haare grün,
malt die Lippen pechschwarz an,
damit sie besser hexen kann,
fliegt dann aus der Unterwelt,
geradewegs zum Partyzelt.
Seit Stunden ist man dort in Gange,
dem Hexchen wird ein bisschen bange.
Gespenster, Geister und Gerippe,
flirten mit der Krötensippe
und so manche Kürbisfratze,
trägt eine Kerze auf der Glatze.
Man trinkt aus Humpen Warzenlauge,
isst zum Dessert ein Kälberauge.
Das Gruseln geht bis Mitternacht,
doch als der Mond durchs Fenster lacht,
schnupft man noch ein bisschen Jod,
dann spielt die Band „Das Lied vom Tod“.
Es bringt den Blutdruck rasch auf Trab,
beschwingt steigt man hinab ins Grab.
Pünktlich schlägt die Uhr um Drei,
dann ist der ganze Spuk vorbei.
Der Teufel fragt sein Lieblingskind:
„War es denn schön, mein Sausewind?“
„Na, ja“ sagt lächelnd da die Hex,
„die Nacht war toll, doch doof der Sex.
Als mich wollt lieben das Gerippe,
es zappelnd hing an seiner Strippe,
so wild auf mich und ganz versessen,
hatte es im Grab sein Teil vergessen.“
(C) Martina Wiemers