die fremde Frau

Ein Gedicht von Martina Wiemers
Saß so rum in Wohlfülpose,
gestreifter Pulli, helle Hose,
auf der Kanone vor dem Schloss,
als eine Frau ein Foto schoss.
Fragte laut, was das wohl sollte,
weil ich so etwas nicht wollte.

Sie sagte zu mir ungeniert,
mein Lächeln hätt sie inspiriert,
sofort ihr Handy zu zücken
und auf den Auslöser zu drücken,
wollt wissen ob ich bin allein
und lud mich ins Kaffeehaus ein.

Wir plauderten dort eine Weile,
ganz entspannt und ohne Eile,
sie gab ein bisschen von sich preis,
erfuhr, dass ich Martina heiß,
schickte mir per App das Bild,
mit lieben Grüßen von Brunhild.

Es wurde Zeit für mich zu gehen,
ein Tschüss von mir und Dankeschön,
sie schaute mich zwar komisch an,
gab mir die Hand, sagte: “na, dann“,
ging fort ohne sich umzudrehen,
ob ich es tat, wollt sie nicht sehen.

© Martina Wiemers

Informationen zum Gedicht: die fremde Frau

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02.11.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Martina Wiemers) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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