Wenn Weihnachten naht

Ein Gedicht von Martina Pfannenschmidt
Wenn die Menschen eilig durch die Straßen laufen,
wir losziehen, um eine Tanne zu kaufen -
wenn die Mutter leckere Kekse backt
und der Vater noch Kaminholz hackt –
wenn es überall nach Bienenwachs durftet,
der Opa schwer beim Schneeschieben schuftet –
wenn die Kinder schon die Tage zählen,
die Pfarrer sich mit der Predigt quälen –
wenn liebe Briefe geschrieben werden,
und es heimelig wird hier bei uns auf Erden –
wenn Geschenke erhalten noch buntes Papier,
aus dem Schrank geholt wird das gute Geschirr –
wenn das Silberbesteck noch schnell wird geputzt
und das leider auch nicht sehr viel nutzt –
wenn die Ente schon im Kühlschrank liegt
und nicht mehr über die Wiese fliegt –
wenn der Tannenbaumständer wird gesucht
und Papa beim Einstielen lauthals flucht –
wenn das Haus erstrahlt im hellen Glanz,
die Ella ein Geschenk sucht für ihren Hans –
wenn es nach Glühwein duftet an jeder Ecke,
und Lichter erstrahlen in jeder Hecke –
wenn sich Frieden einstellt auf dieser Welt,
den man nicht kaufen kann - auch nicht für Geld –
wenn das Festgewand noch gebügelt wird,
und die Kinder proben als Engel und Hirt’ –
wenn Oma die Betten noch frisch bezieht,
oder mit Opa gar in den Süden flieht –
wenn der Männerchor noch mal Probe hat,
der Kantor sucht nach dem Notenblatt –
wenn die Einkaufswagen fast überquellen,
ich lieber hier bin, als auf den Seychellen –
wenn der Adventskalender ist fast leer,
und im Himmel singt der Engel Heer –
wenn allüberall die Lieder erklingen,
und wir „Alle Jahre wieder“ singen –
wenn stille Freude stellt sich ein –
dann muss bald Weihnachten sein!

© Martina Pfannenschmidt, 2014

Informationen zum Gedicht: Wenn Weihnachten naht

100 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
20.01.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Martina Pfannenschmidt) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige