Blackout

Ein Gedicht von Martin Heil
Nur ein Federstrich braucht es
und es ist geschrieben,
nur ein Atemzug lang
und es ist gesprochen,

nur ein vorschnelles Wort
kann den Sinn verschieben,
nur dieser eine Moment
und Porzellan ist zerbrochen,

nur ein Blick aus dem Dunkel des Seins
baut Gräben dort, wo wir lieben,
nur eine verunglückte Geste
und in das vermeintlich Stabile sind Risse gekrochen.

Einsamkeit lädt ein,
die Türen zu schließen,
Blindheit empfiehlt,
nicht zurück zu schauen,
sie wollen nicht,
dass Blumen sprießen,
sie wollen viel lieber
Mauern bauen.

Vertrauen lädt ein,
zu dem Makel zu stehen,
Zuversicht trägt,
macht den Blick wieder frei,
sie sagen dir, dass die andern
in dir den Menschen sehen,
sie bringen dich zurück:
Du bist wieder dabei.

Informationen zum Gedicht: Blackout

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27.03.2021
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