AM ABGRUND Umweltkatastrophe
Ein Gedicht von
Markus Bürki
KLIMANOTSTAND! KATASTROPHE!
Hilfe, Hilfe, eilt herbei!
Die Presse schiesst aus vollem Rohr:
Die Welt am Abgrund! nicht zu retten!
Darauf empört der Jungen Chor:
Ihr habt den Kontinent zerstört,
ihr Alten, halt jetzt! Subito!
Was ihr euch anmasst! Unerhört!
Sie tun es auf der Strasse kund
und schreien sich die Hälse wund:
FRYDAY FOR FUTURE die Devise,
so lang, bis ihr gelöst die Krise.
Das Schule-Schwänzen wird zur Norm,
wenn auch noch nicht gesetzkonform.
Doch der Protest zeigt Effizienz:
die UNO lädt zur Konferenz. Madrid
Die halbe Welt wird eingeflogen,
klimaneutral, total verlogen,
„My Climate“ ist es einerlei:
Bares gegen C-O-Zwei.
Polyglott wird nun parliert
und anfangs sittig debattiert.
Allseits zeigt man sich interessiert,
verständnisvoll und kultiviert.
Und noch wird keiner ausgebootet;
erst wird das Terrain ausgelotet.
Doch sieht man endlich Fleisch am Knochen
beginnt des Maklers Blut zu kochen.
Nun geht’s zur Sache: Masken fallen,
Fetzen fliegen, Türen knallen.
Man verteidigt wie besessen
seines Anhangs Interessen.
Hier geht’s ums Klima, den Planeten,
da um Macht und die Moneten.
Homo sapiens begreift nur nicht:
die einzige Lösung heisst Verzicht.
Klimanotstand abgesagt,
Sturz in den Abgrund noch vertagt.
Die Schlusserklärung wortreich kurz;
profan gesagt, ein klammer Furz.
Fürs nächste Jahr bleibt noch das Hoffen:
Konferenz in ..., ergebnisoffen.
Markus Bürki