Völkerwanderung

Ein Gedicht von Maria L. Späth
Mit Völkerwand'rung ist gemeint,
wenn Menschen einfach weiter ziehen
dorthin, wohin die Herden fliehen,
wo überleben leichter scheint.

In eine ferne, neue Welt
sind Menschen übers Meer geflohen,
wenn nichts als Tod und Hunger drohen,
schon die Geschichte uns erzählt.

Amerika ist voll davon,
von diesen Bürgern, deren Ahnen
sich wendeten von ihren Fahnen.
Der deutsche Hans nennt sich nun John.

Und wieder fliehen übers Meer
die Menschen in ein neues Leben,
der Hoffnung einen Ort zu geben,
sie gehen ohne Wiederkehr.

Da sind kein leerer Kontinent
und keine freien Siedlungsräume.
Wie Seifenblasen platzen Träume,
die neue Not ist schon präsent.

Kein Platz, wo Milch und Honig fließt,
nur überfüllte Flüchtlingslager.
Die Aussichten sind ziemlich mager,
auch dem, der dann Asyl genießt.

Die Welt hat keine Plätze mehr,
doch Menschen werden weiter wandern
von einem Ort zu fremden andern.
Und bald, schon bald kommt auch das Meer.

Informationen zum Gedicht: Völkerwanderung

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26.10.2013
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