Verzweiflung

Ein Gedicht von Maria L. Späth
Ach, wie glücklich wir doch waren
in der Liebe Wonnezeit.
Jung im Herzen, nicht an Jahren,
schwelgten wir in Seligkeit.
Im siebten Himmel, erdenfern
flogen unsre Herzen
hin zum allerhellsten Stern,
wo Turteltauben scherzen.
In himmelblauen Sphären,
auf Wolken, rosenrot,
sollt' unsre Liebe währen
bis in den fernen Tod.

Sind wir auf des Glückes Schwingen
der Sonne gekommen zu nah?
Mitten im Jubeln und Singen
war das kalte Grausen schon da.
In unser Sehnen und Begehren
grinste bleich der nahe Tod.
Alles Hoffen, alles Wehren
vertrieb nicht mehr die Not.
Die Küsse wurden tränenschwer
im verzweifelten Umarmen.
Ich bat, ich flehte, ich hoffte sehr,
kein Gott zeigte Erbarmen.

S.P. starb am 28.3. 2003, ihm gewidmet.

Informationen zum Gedicht: Verzweiflung

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05.10.2013
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