Kinder der 3. Welt

Ein Gedicht von Maria L. Späth
Kinderaugen
ohne Kinderglauben,
ohne Frohsinn,
ohne Glück.
Augen, die von Elend wissen,
von Hunger und Resignation.
Augen, die all das vermissen,
was unsre Kinder im Überfluß genießen,
was Kinderaugen glänzen macht.
Kinderhände,
flink und schnell,
knüpfen Fäden zu vielen Knoten,
erfüllen Quoten
westlicher Norm.
Weben ihre Kinderseelen
für die, die ihre Kindheit stehlen,
in Teppiche,die man mit Füßen tritt.
So wie die Rechte dieser Kinder,
geopfert auf den Altären des Profit.
Kinder, die nie Kind sein dürfen,
für die Produktion bestimmt.
Kinderfüße, schon verwachsen,
kleine Rücken schon gekrümmt.
Kinder, die nicht mit Puppen spielen,
Kinder, die man zu Arbeit zwingt,
die dem Land Devisen bringt.
Kinder, die nicht lachen und singen,
sind Kinder ohne Kinderträume,
sind wie ein Wald voll kahler Bäume,
in denen kein Vogel singt.

Informationen zum Gedicht: Kinder der 3. Welt

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30.01.2013
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