Der Garten meiner Träume
Ein Gedicht von
Maria L. Späth
Im Garten meiner Träume
wachsen Rosen in die Bäume
und Thymianpolster auf dem Weg.
Gleich bei den alten Rosen
liegen Steine voll mit Moosen,
übers Bächlein führt ein Steg.
Im Garten meiner Träume
ranken Rosen in die Bäume,
verzaubern mich mit ihrem Duft.
Auf Stufen schmiegt sich Quendel,
neben Büschen von Lavendel
schwirren Bienen durch die Luft.
Im Garten meiner Träume
wachsen Rosen in die Bäume
und Katzen schleichen durch das Gras.
Efeu berankt die Tannen,
alte Zubern und Zinkwannen
tragen Hortensien im Übermaß.
Im Garten meiner Träume
wachsen Rosen in die Bäume
und Mädesüß im Gartenteich.
Libellen sirrend schweben,
an Seerosenblättern kleben
lange Ketten Krötenlaich.
Im Garten meiner Träume
wachsen Rosen in die Bäume
und Primelchen am Weiherrand.
Die Stauden und Reseden
wuchern prächtig in den Beeten,
Zimbelkraut erklimmt die Wand.
Im Garten meiner Träume
ranken Rosen in die Bäume,
und Rosen wachsen überall.
Sie klimmen über Mauern,
wo in engen Ritzen lauern
Echsen auf den Sonnenstrahl.
Unter einem dieser Bäume
sitz ich im Gras und träume
schon vom nächsten Rosenjahr.
Der Herbst zeigt seine Farben,
reife Gräser steh'n in Garben,
Spinnen weben Feenhaar.