Abendserenaden

Ein Gedicht von Maria L. Späth
Moin, moin Agnes,
Frau Nachbarin,
das warst du stets
im allerbesten Sinn.
Wir wohnten gerne nah 'beinander',
gab oft ein Wort das ander,
zu einem Schwätzchen stets bereit,
da fand sich immer Zeit.
Und ließ das Wetter es gar zu,
dann waren wir beide im Garten im Nu,
denn das gemeinsame Steckenpferd
war auch manches Geplänkel wert.
Bei dir war's immer so ordentlich drüben,
bei mir etwas mehr Kraut und Rüben,
und meine Katzen scharrten
gern in deinem aufgeräumten Garten.
Und hat es dich gestört,
ich habe nie ein Wort der Klage gehört.
( wie sorglos konnten wir
in Urlaub fahren,
weil sie, Dank dir,
so gut versorgt waren.)
Und unser kleiner Sohnemann,
er klopfte nur zu gerne bei dir an.
"Will Tante Baarts besuchen,
hat immer guten Kuchen".
So lang ist's her, so fern,
und doch noch immer denk ich gern
an unsre Abendserenaden.
So oft trafen sich
Erich und du, Hermann und ich,
mit ein paar Bierchen beladen.
Ließen den Tag ausklingen
mit Scherzen und Singen.
Unsre Lieder hallten in die Nacht,
Jeddeloh up'n Kanal,
(die Nachbarn waren uns egal)
es hat einfach solchen Spass gemacht.
Ein paar Liedchen im Chor,
das, und viele andre Sachen,
z.B. dein glockenhelles Lachen,
ich hab es immer noch im Ohr.

Informationen zum Gedicht: Abendserenaden

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06.02.2013
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