Drama von Aussig
Ein Gedicht von
Marco Kliem
Zwei Kinder, noch von jungen Jahren
Eingeschlossen von Flammen und dichtem dunklen Qualm
Sie werden es wohl nicht schaffen
Das Feuer dringt weiter ein - Nur Gott steht über allem
Die Mutter draußen,
Man hatte sie gerettet
Sie liegt im Spital
Sanft und warm gebettet
Die Wohnung steht in Flammen
Und auch der nahe Wald
Leute rufen nach Hilfe
Über der Stadt schwarzer Qualm
Keine Helfer können helfen
Leute lebendig verbrennen
Kinder laufen durch verkohlte Straßenzüge
Andere um ihr Leben rennen
Es breitet sich aus
Verbrennt alles, das Feuer
Auch die Apotheke steht in Flammen
Es entzünden sich alle Gemäuer
Doch wie geht es nun den beiden Kindern?
Eines liegt blutend auf dem Sessel
Das andere hustend auf dem Boden
Bewegen sich nicht - sind innerlich gefesselt...
Nun doch, die Flammen erobern die letzte Ecke der Wohnung
Die Kinder lagen regungslos da
Es knallte, knirschte und fauchte
Die beiden Leibe der Hitze so nah
Der ganze Block in Flammen
Die Kinder schwarz-rote Klumpen
Sie haben es nicht geschafft
Kamen nicht über die Runden
Nach langer Zeit - das Feuer gelöscht
Viele Bürger in dem Feuer starben
Getummel auf dem Hof
Die Mutter der Kinder würde gern was sagen
Am Tage Kinders Beisetzung
Jeder traurig
Zwei Kohleklumpen in Särgen
So endet das Drama von Aussig