kurze Episode „arm und reich“
Ein Gedicht von
Marcel Strömer
Blind - und Worte fauler Schliff,
trug sich zu am Rand der Stadt,
kalter Wind der biss und pfiff -
Bettelmann und Frau nicht satt.
Dort in hohen Logen stand
Göttergunst und Güterwahn,
tüchtig flog der Kaufmannsschwur,
flüchtig über schiefe Bahn.
Geld zu Geld, in einer Tour,
listig bot man Ware feil,
wer vom Leid dann doch erfuhr,
der benahm sich seltsam heil.
Gab dann gnädig Bettelmann
Habgierreste vom Gewinn -
dass ihm Stolz nicht brechen kann,
log der Dankesworte hin.
So verband sich Wort und Tat,
in der kurzen Mittagszeit,
„arm“ und „reich“ - hielt dünner Draht,
Jeder satt – und doch entzweit!
© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 15.09.2015)
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