Im Zeitenwandel
Ein Gedicht von
Marcel Strömer
Die uralten Götter sind längst im Wüstensand versunken
Vorbei die Zeit -
als sie noch vergoldetes Lametta spuckten
und wundersamerweise die Welt in Märchengestalt beschliefen
Vorbei die Zeit -
als sie Wort für Wort, als Fleisch verkleidet, in die vier Winde hauchten,
zartmündig ihre gute Botschaft flüsterten und dafür sorgten,
daß alles Leben, das geboren war, sich niemals der Sorgen unterwerfen mußte
Im Zeichen des großen Lichtsiegels wurden die Totenbücher geöffnet
Heraussprang das verlorene Lamm, das siebente Etwas
Aufgeschreckt floh es über brennende Berge und überflutete Täler,
stürzte in großer Not am höchsten Thron unwillkürlich vorbei,
ängstigte sich so sehr und vergaß was es war
Im Land der Gottlosen zahnt die Zeit empfindlich schnell
Das Wachstum ist jetzt in guten Händen
Widerspenstig wachsen die Schatten wohin man auch sehen kann
rasch zur Überlänge
Alle sind mürrisch oder verbittert
Verdruss trifft schlechte Laune
© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 23.08.2017)
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