Ich würde sprechen
Ein Gedicht von
Marcel Strömer
Eigentlich möchte ich nun schweigen -
Wäre jetzt es noch nicht still genug in meinem Herzen
Die Wogen nicht geglättet
Der Sturm des Lebens nicht besänftigt
Herrschte da Nacht und Ungewissheit
Zwänge mich Angst und Furcht stetig in die Knie
Wären da Flammen der Begeisterung erloschen
Blind für die grenzenlose Unendlichkeit
Das Begreifen der Schönheit von Natur
Die Erkenntnis für das unsagbare Imaginäre
- alles was mich schon immer im innersten tief berührte
Hätte ich keine Flügel mehr für die Einbildungskraft
Um scheinbar unüberwindbare Schranken der Gegenwart
Für eine unbeschränkte Zukunft zu durchbrechen
Fehlte mir die Möglichkeit im Einzelnen zu wirken
Mit Haut und Haar nur eines einzigartigen Augenblickes zu dienen
Käme es darauf an und ich müsste mich schnell entscheiden
Diesen Zustand für immer zu ertragen
So würde ich meine Stimme lauthals erheben
Das schönste und heiligste Wort aus meiner Sicht formen
Dem Leben geweiht, dem Menschenherz zum Geschenk
Dem Weltenrichter anlässlich meiner Verteidigung dienend -
Ich würde sprechen!
© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 10.08.2020]