Geburt
Ein Gedicht von
Marcel Strömer
Oja, durch den Brennpunkt, erneut durch den Geburtskanal!
Die Könige und Königinnen im Tal des Todes träumen noch,
die Winde - sie schlummern mit.
Wir sprechen häufig von den Dramen des Seins,
aber diese werden doch nur dann enttarnt, wenn zur Nacht gerufen wird,
in der Furcht gefangen, reifen sie unweigerlich aber zögerlich.
Kläglich, wie ich meinte, in der legeren Einsicht,
man könnte geradewegs so unversehrt durchs Leben rauschen,
sich im rechten Moment sogleich fallenlassen,
oder besser, nur einfach still liegenbleiben,
um dann dabei die große Auflösung erzwingen!
Absurd, dann von Hoffnung und Zuversicht zu sprechen,
da generell, ohne Atem und Bewegung im Geburtskanal,
wo unter schwersten Schmerzen, Hingabe und Lebensmut
wir überhaupt zum Hier und Jetzt gelangen.
Vielleicht werde ich jetzt bald Mutter sein?
© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 02.04.2019]