Für immer
Ein Gedicht von
Marcel Strömer
Er ließ totes Fleisch auf sie regnen
anstelle Feuer und Schwefel
Er zerbrach ausgediente Familienbande
nicht aber ihre Ketten entzwei
Er ließ das Geld anderer schätzen
auf dass sie auf jeglichen Wohlstand verzichteten
Er sprach "Suchet nicht mehr
wo keine Sünde ist!"
Er unterband den Zwang zur Vollkommenheit
unterrichtete der gebrochenen Resignation
Er vergaß der Ewigkeit Atem
und gab den Zeitgeist als Takt
Der mütterlichen Liebe schwor er erneut
doch setzte ihr Funkstille als Selbstschutz entgegen
Er sprach von der letzten Existenz irdischer Tiere
die von nun an jedes gesprochene Wort
des Menschen prüfen würden
Er siebte alten Sand zu Gold
und vergab einem nach dem anderen die Schuld
Die Weltmeere füllten sich mit Menschenblut
7 Siegel übergab er seinen hochgeschätzten Engeln
So schmiedeten sie eine neue Bundeslade daraus
Er verteilte Namen, Kleider und Stimmen
Dann sprach er: "Ich bin der Gerechte. Gesegnet seid ihr, trotz Irrtum und Irrglaube. Unter meinem Dach leben von nun an unterschiedliche Charaktere.
Ihr seid meine Söhne und Töchter der Wüste, der Meere, der Lüfte
und Atome.
Bleibt für immer!"
© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 15.01.2020]