Der Terror aller
Ein Gedicht von
Marcel Strömer
Im eingeengten Fensterblick, die Gedanken an vorbeifliegende
Wolken gehängt, in der Erwartung einer positiven Rückmeldung,
dass es bald regnet
Das Magazin noch in der Pistole, die Munition aus dem Lauf
genommen, die Waffe entladen und gereinigt,
die Patronen auf dem Küchentisch aneinandergereiht,
wie die Perlen eines Rosenkranzes
Mit verschlossenen Augen vorgestellt, das Massaker,
die geballte Wut, in einer scheinbar heilen Welt ohne Wunden,
ganz allgemein der gegenwärtige Frust, die Empörung,
in Blutkonserven kochende Pulsschläge
In einer Nacht, in der die Panik lehrt, beschwörend auf Titelseiten,
rot unterlegt, in betroffene Gesichter spuckt, Stimmen erdrückt,
den Schleier des Schweigens über Elternkummer wirft,
geschuldet einer übertriebenen Mutterliebe.
© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 18.02.2016)
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