Das grüne Tal der Palmen
Ein Gedicht von
Marcel Strömer
Zum Schluss gewinnen doch die Blicke
am Ende aller Kämpfe.
Sie bohren sich widerspenstig,
allen Unkenrufen zum Trotz
Löcher durch Wand und Übersicht.
Vorhangzieher, verliebt in Verrat,
die sie lenkten,
aber wie damals
sind sie nicht mehr gefragt.
Wer entknotet und befreit,
öffnet und verschließt?
Der Nebel über Scham hängt tief.
Ausverkauf den Bühnenzentren,
rigorose Transparenzgesellschaft drängt.
Gottes Auge überblickt,
hatte noch jeder Felsen, jede Baumart
seinen festen Platz in der Schöpfung,
tobt lückenlose Überwachung jetzt.
Opfer fallen und gefallen,
strippen vor Webcam
aus aller Herrenländer.
Graues Gold jubelt gebeugt
künstlichem Frieden zu,
ohne Ansprüche auf Werterhalt,
ohne Rücksichnahme
auf Gewinn oder Verlust.
Psychopolitik verspricht
endlich Friedhöfe für Fettleibige.
Aber wir wissen!
Zuerst öffnet Blick
Raum zu Sinn,
Sinn entwirft Wert.
Es gibt viel wieder gutzumachen
im Tal der grünen Palmen!
© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 23.07.2015)
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