Und plötzlich kamen die Nebel
Ein Gedicht von
Magda Förster
Die Nebelfrauen schleichen heran -
rundum die Fenster schon dicht -
ganz unauffällig mit ihrem Gespann
nehmen sie Atem und Sicht.
Was eben noch rege, lebendig war
schleppt sich dahin im Düstern,
das Wort, welches erst noch verständlich war -
wurde zu einem Flüstern.
Und das Spitzengeäst des Baumes bleibt still,
lässt sich kampflos vom Nebel umhüllen,
so wie die Nebelfrau es will,
sie arbeitet nur im Stillen.
Und die Nebelinnen schleichen herum
sehr leise, man hört sie nicht.
Sie schweben umher – immer stumm,
und verhüllen das nötige Licht.
Doch auch sie gehören zum Lebensbild.
Wenn auch nicht mit: Herzlich willkommen!
Da ist aber der Wind, und würde der wild -
hätte die Nebelfrauen genommen –
hätt ihnen die Schleier zerrissen, zerfetzt,
sie fortgetrieben und weitergehetzt -
die sich zwar gewehrt, doch ohne Geschrei,
gebrüllt hat der Wind: Hei hei – hei hei ---
kämen in die Strömung, die der Nebelgeist find’t,
wiegten sich hoch in den Lüften, flögen wallend dahin
mit dem sausenden Wind,
und verschwänden in verschwiegenen Klüften. ---
Und ein Aufatmen ist, die Schritte gehen schnell -
Licht – bricht durch der Bäume Zweige.
Felix der Kater reibt die Augen hell,
und? Die Amsel spielt wieder Geige.