Vivien .. Kleines Hurenkind

Ein Gedicht von Ludwig .. Louis .. Weber
Von Vivien .. an Louis ..

Ich ritze mich nicht oft .. manchmal einmal pro Woche .. einmal im Monat ..
einmal hab ich es ein halbes Jahr durchgehalten ..
Jeder Tropfen Blut aus meinen Adern ist ein Beweis dass ich lebe ..
jeder Tropfen ist ein Beweis dass ich sterbe .. jeder Tropfen rinnt
über meinen Arm und meine Finger ..
Ich ritze mich seit ich elf bin ..
Du sagst .. ich wäre masochistisch
Du sagst .. ich wäre selbstmordgefährtet
Du sagst .. Du kennst mich
Du sagst .. Du verstehst mich
Tust Du nicht .. nichts verstehst Du ..
Ich blute für mich ..

Liebe Grüße .. Vivien ..

Für Vivien .. von Louis ..

Als Kind missbraucht .. im Elternhaus
.. verschwiegen .. glatt gebügelt
nicht nur allein von Onkel Klaus
.. die Seele tot geprügelt

Die eigene Mutter glaubt Dir nicht
.. denn was nicht sein darf .. darf nicht sein
sie spuckt und schlägt Dir ins Gesicht
.. behandelt Dich gar wie ein Schwein

Mit zwölf .. den ersten Joint geraucht
.. die Welt ist wunderbar
und dass man Dir die Jugend raubt
.. das ist doch gar nicht wahr

Mit dreizehn bist Du schon kaputt
.. und mager wie ein Fisch
für alte Böcke .. grad noch gut
.. Erfahrung .. Babystrich

Ausgenutzt von Männerhand
.. getreten und geschlagen
weil man Dich bei der U-Bahn fand
.. an kalten Wintertagen

Wünschst Du Dir eine Stunde Glück
.. wo Träume Wahrheit sind
der Weg bleibt Dir versperrt .. zurück

.. KLEINES HURENKIND ..

Liebe Grüße .. Louis ..

... Louis ...

Informationen zum Gedicht: Vivien .. Kleines Hurenkind

1.584 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
2
01.09.2013
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige