Das Fahrrad
Ein Gedicht von
Lilly Lime
Eines Tags bei Sonnenschein
fiel dem Fahrrad Unsinn ein.
Was soll ich hier noch weiterfahrn,
Könnt mir schön viel Kräfte sparn.
Bleib hier stehen auf der Stell.
Das Tempo ist mir viel zu schnell.
Mit einem Ruck da hält es an,
der arme Radler ist jetzt dran:
er fliegt im allerhöchsten Bogen;
dies hat das Fahrrad nicht erwogen.
Jetzt ist's zu spät,
der Radler-Wumm! -
liegt in der Gegend dumm herum;
ist von dem Schock noch ganz benommen,
die Gegend vor dem Blick verschwommen.
Und ach oh je, das ist nicht nett,
die Blauen Flecken groß und fett.
Doch Glück gehabt, es war nicht mehr,
Erleichterung hilft immer sehr.
Der Radler ist nicht mehr benommen,
sein Blick ist klar, nicht mehr verschwommen.
Er schwingt sich auf das Fahrrad auf,
passt doppelt, dreifach nunmehr auf.
Das freche Ding, es lächelt still,
weil es nun weiterfahren will.
Es hat genug vom Stehenbleiben
- und auch vom vielen Unsinntreiben.
Der Radler fährt nach Haus beschwingt,
weil ihm die Heimfahrt gut gelingt.
Er mag sei Fahrrad immernoch,
es ist nur frech - das weiß er doch.
dez 2004
copyright @ Lilly Lime