An die Sehnsucht

Ein Gedicht von Lilly Lime
An die Sehnsucht
Wenn ich die Augen schließe,
dann ist dies alles nicht mehr da,
dann lebe ich allein in meinem Sandschloss
am Horizont
dort wo mich niemand sieht und hört
[ ]
Wenn ich die Augen schließe
bist auch du nicht mehr
bleiben nur noch die leeren Zauberberge
wo unser Schloss einst stand
wollte dich an der Hand nehmen
und in den Garten führen
mit dem Wind davon
und in die Zeit hinein
doch all dies ist nie gewesen
wird niemals dürfen sein ...
Und so reite ich auf dem Einhorn davon
den Elfen und Nixen hinterher
auf der Spur des Löwen
der die Sehnsucht sähte
doch all dies ist nie gewesen
ist wie ein Korn im Wind
Und wieder komme ich zur Tränke
wo auch das Zebra stand
mir seinen Tod erzählte
wenn ich die Augen schließe
steht das Zebra wieder da
ist nie fort gewesen (...)
wirst auch du wiederkehren,
der du nie gewesen bist?
oder kann nur zurück kommen
was einst war?
Werfe das Korn in den Wind
und blicke ihm nach
- soll es mich doch wiederfinden
soll doch zurückkehren
was sich meiner erinnern kann ...
Und das Zebra flüstert
<so wirst auch du einst sterben
ohne die Sehnsucht gesehen zu haben (...)>
doch ich nicke nur
höre ihm längst nicht mehr zu ...
Wenn ich die Augen schließe
will ich ein letztes Mal erinnern
an all dies was nie war
will ein letztes Mal den Garten durchschreiten
mit dir an der Hand
will ein letztes Mal der Sehnsucht begegnen
in den Zauberbergen
dort wo unser Schloss einst stand
den wilden Löwen zähmen
und auf dem Einhorn reiten,
will auch dich vergessen
- noch nicht -
denn morgen, ist alles längst vorbei ...
will ein letztes Mal besessen
sein von dem einen Gedanken,
dem einen Ton,
der Macht der Fantasie -
bevor auch ich zu Boden stürze
des Zebras Worte noch im Ohr,
wie es leise lächelt <siehst du nur (...)>
denn die Sehnsucht allein - kann alle Schwerkraft aufheben
kann alles vergessen machen
wenn ich (ein letztes mal) die Augen schließe

copyright @ Lilly Lime

22.12.2014

Informationen zum Gedicht: An die Sehnsucht

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26.04.2022
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