Wortblüten

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Ich versuche zu schreiben! Aber kein Satz stimmt!
Nur noch Blumen ohne Farben! Nur noch Bäume
ohne Blätter! Nur noch Wiesen ohne Zauber! Die
Welt voll leerer Plätze! Und ich schreibe einen Brief:
"Bitte treffe Dich wieder mit mir! Bitte rede wieder
mit mir! Bitte lebe wieder mit mir!" Denn ich brauche
dieses Lächeln! Denn ich brauche diese Gespräche!
Denn ich brauche diese Gedanken! All das was Du
bist! Mit dem die Plätze wieder bunt werden. Und
die Welt wieder lebt!

Ich versuche zu denken! Aber kein Gedanke stimmt!
Nur noch Himmel ohne Sterne! Nur noch Wege ohne
Märchen! Nur noch Träume ohne Musik! Der Tag voll
leerer Schritte! Und ich schreibe einen Brief: "Bitte
glaube wieder mit mir! Bitte hoffe wieder mit mir!
Bitte liebe wieder mit mir!" Denn ich brauche dieses
Wissen! Denn ich brauche diese Gefühle! Denn ich
brauche dieses Verständnis!“ All das was Du bist!
Mit dem die Schritte wieder wahr werden! Und das
Leben wieder liebt!

Ich versuche zu leben! Aber kein Tag stimmt! Nur
noch Wünsche ohne Wert! Nur noch Spiele ohne
Gewinner! Nur noch Sätze ohne Ergebnis! Die Zeit
voll leerer Pläne! Und ich schreibe einen Brief: "Bitte
gehe wieder mit mir! Bitte helfe wieder mit mir!
Bitte gebe wieder mit mir!" Denn ich brauche dieses
Schöne! Denn ich brauche diese Phantasie! Denn
ich brauche diese Schätze!“ All das was Du bist!
Mit dem die Zeit wieder träumt! Und der Tag
wieder redet!

Ich versuche zu verstehen! Wann stimmen die
Sätze: "Wann ich bei Dir bin! Wann ich Dir zuhöre!
Wann ich mit Dir rede! Und wenn Du einfach nur
da bist!" Und es weisst! Ich brauche Dich: "Damit
die Plätze leben! Damit die Schritte wahr sind!
Damit die Zeit tanzt! Und jedes Wort eine Tür ist!
Und jeder Tag eine Tür ist! Und jede Zeit eine
Tür ist! Nur zu Dir: "Damit die Welt alle Wunder
zeigt! Damit der Tag alle Schätze zeigt! Damit
das Leben alle Liebe zeigt!"








Ps. Am 21.1.2018 um 21:06 Uhr die
copyrights gesichert!


© Klaus Lutz

Klaus Lutz, Anmerkung zum Gedicht

Wann zeigt ein Wort seine Seele? Wann zeigt ein Wort seine Sprache? Wann zeigt ein Wort seine Farbe? Und wann erwacht ein Wort zum leben? Ich habe viel Zeit! Durch meine Schwerbehinderung kann ich den ganzen Tag auf dem Bett liegen. Und über solche Dinge nachdenken. Über die Wahrheit von Worten. Über die Kunst von Worten! Über die Gesetze von Worten. Wann lächeln Worte. Wann weinen Worte. Wann lieben Worte. Ich liege dann für Stunden und Tage in der Stille! Oder sehe mir Dokus auf „Youtube“ an. Dokus über die Kunst. Dokus über die Politik. Dokus über die Kriege. Und betrachte dann, so in aller Stille, wieder mein Leben. Was habe ich so begriffen? Was weiß ich überhaupt? Was will ich in Wahrheit? Und ich denke dann an all die Menschen die ich getroffen habe: „Arme und Superreiche! Wissende und Ungebildete! Engagierte und Gleichgültige!“ Und liege dann in aller stille da. Und denke über all das nach. Dann trinke ich einen Tee. Gehe einkaufen. Beobachte Menschen. Und komme mit nichts zu einem Ergebnis. Liege dann wieder auf dem Bett. Und denke mir: „Soll ich wieder schreiben? Soll ich wieder versuchen etwas wahres zu finden? Etwas gutes zu erkennen! Etwas wunderbares zu sehen! Wenn auch nur mit meinen Worten. Wenn auch nur mit meiner Phantasie, Wenn auch nur mit meinem Wissen. Ich weiß nicht. Nach Monaten probiere ich dann wieder! Wenn ich zu keinem Ergebnis gekommen bin. Mit all dem was ich dachte. Mit all dem was ich wollte. Mit all dem was ich träumte. Sitze ich dann am Computer. Und fange einfach einen Satz an. Und noch einen Satz. Und weiter und weiter. Und hoffe das etwas gelingt. In all der Stille die mich umgibt. Mit all der Kraft die ich trotzdem fühle. Mit all den Ergebnissen die mir fehlen. Und denke mir dann, sage es: „Ich versuche etwas! Ich will etwas! Ich lebe etwas!“ Und lass es schief gehen! Und lass es wertlos sein! Ude lass es ohne jeden Zuspruch sein. Aber gebe nicht auf. Mache einfach weiter. Und Du entdeckst wenigstens Dich. Und nimmst wenigstens Dich ernst. Und erfährst wenigstens etwas mehr von Dir. Und kann sein, das ist das einzige Ergebnis das ein Mensch gewinnen kann. Das einzige was dem Leben einen Wert gibt. Das einzige das ein Mensch wirklich ausfüllt! Diese wissen: „Ich weiß wer ich bin!“ Kann sein jemand erkennt das ich auf dem richtigen Weg bin. Und weiß das dieses Leben immer ein Weg ist. Und der einzige Sinn des Lebens darin besteht diesen Weg zu gehen. In diesem Sinn hoffe ich auf etwas Güte bei der Beurteilung dieses Textes. Des ersten Textes seit Monaten. Ein Text aus der Stille. Ein Text aus der Freiheit. Ein Text aus dem Leben. Da wo alles offen ist! Und manchmal nur der Versuch ein richtiges Ergebnis sein kann! Wie groß das Scheitern auch ist! (C)Klaus Lutz

Informationen zum Gedicht: Wortblüten

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25.01.2019
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