Sehen
Ein Gedicht von
Klaus Lutz
Ich sehe sie jeden Tag! Wie sie an der
Kasse sitzt. Mit Leuten redet. Oder
einfach nachdenkt. Und immer das
hellste zeigt. Und immer herrlich ist. Und
ich weiß, für was das Leben da ist. Um
das Besondere zu sehen. Um das
Unscheinbare zu erkennen. Um dem
Lebendigem zu begegnen. Um den Tag
zu berühren. Mit dem richtigen Blick!
Ich sehe sie jeden Tag. Sie nimmt die
Waren. Zieht sie durch den Scanner. Ich
packe sie in die Tasche. Und frage etwas.
Und sage danke. Und weiß: "Hin und
wieder nur ein Wort! Und klare Augen!
Und das beste Denken!" Und ich überlebe.
Und finde immer das Wunder. Um die
Zeit zu retten. Mit dem richtigen Blick!
Ich sehe sie jeden Tag. Das weiß in der
Wahrheit. Mit Händen die etwas sagen.
Und Augen die alles sehen. Wie Sie da
sitzt. Und die Welt geht vorbei. Mit
jedem Mensch. Und Sie erfüllt sie mit
Leben. Mit einem Bitte. Mit einem:
"Auf Wiedersehen" Und mit Frieden.
Den Sie jeder Sekunde schenkt. Mit
dem richtigen Blick!
Ps. Am 19.6.2018 um 3;31 Uhr die
copyrights gesichert!
© Klaus Lutz
Beschreibung des Autors zu "Sehen"
Das wahre Sehen lernen. Die Blicke, die das Leben erkennen. Das mehr, in einer Bewegung der Hand. Das mehr, in einer Bewegung des Kopfes. Das mehr, in einer Bewegung der Augen. Das wahre sehen des Lebens. Ich habe das auf meiner ersten Reise erlebt, was es heißt wirklich zu sehen. Bei meiner Reise nach Indien, habe ich das zum ersten mal erfahren. Angefangen von Frankfurt bis nach Delhi. Wie sich Landschaften langsam verändern. Und die Menschen. Und die Städte. Und das Leben auf den Straßen. Auf den Märkten. In den Restaurants. Wie sich das alles, mit der Religion eines Landes. Mit dem Klima eines Landes. Mit den Menschen eines Landes verändert hat. Und wie sich auch, mein Blick, für die Welt verändert hat. Deutschland war nicht mehr der Mittelpunkt des Denken und Lebens. Die Probleme, von diesem Land, waren nicht mehr das wichtigste auf der Welt. Und was die Menschen dort fühlten wollten und dachten, war nicht mehr das Besondere. Es war alles ein kleiner Teil, von etwas Großem. Und auch die Menschen mit denen ich gereist bin, waren fasziniert und erstaunt! Von den unterschiedlichen Landschaften und Städten und Menschen. Von der Einzigartigkeit, die das alles hatte. Bei den Landschaften, die andere Stille und Ruhe. Bei den Städten die andere Geschwindigkeit. Bei den Menschen, der andere Ausdruck auf den Gesichtern. Und die andere Kleidung. Und die andere Gestik. Und dann irgendwo sitzen. Und sich dieses andere Leben, in Ruhe, ansehen. Und zu erkennen was passiert. Wie die Leute reden. Der Tonfall. Die ganze Körpersprache. Und das Denken dahinter. Und wie sich das Leben so abspielt. Die Schönheit von all dem. Dieses Zusammenspiel, von allem was eine Kultur ausmacht: „Religion Literatur! Bildung!“ Und wie sich das überall äußert. Die andere Mimik eines Kellners. Oder eines Verkäufers. Oder eines Händlers, auf dem Markt. Das Überleben und wie es stattfindet. Und wie sich die Menschen arrangieren. Die Zufriedenheit auf den Gesichtern. Oder so überhaupt der ganze Alltag. Die in allem ruhende Sprache. Das hat so einen überwältigenden Zauber. Ich meine, es ist einfach ein Erlebnis: „In Frankfurt an der Autobahn zu stehen! Und so los zu trampen! Und zu sehen, wie sich das alles so entwickelt!“ Wie das Denken und Fühlen immer lebendiger wird. Mit all den Ländern durch die ich reise. Und wie sich dann langsam Freundschaften, auf der Reise, ergeben. Und wie die Gespräche anders werden. Wie das Denken, von einem Gefühl der Freiheit, erobert wird. Und Gedanken und Ideen gewinnen, die das Beste der Welt zeigen. Und die das eigene Leben völlig neu entstehen lassen. Mit einem Blick der lebendig wird. Und der unbesiegbar in Allem das bessere sieht. Und für immer, im kleinsten, der wahren Größe des Lebens gewahr wird. Und der dann selbst an der Kasse eines Supermarktes, neue Universen findet. Mit nur einem Wort! Mit nur einem Lächeln! Und einem Danke! Um dann dem Tag neu zu begegnen! Mit dem Wissen, das Einzigartige wartet überall! Es ist einfach der wahre Blick für die Welt! (C)Klaus Lutz