Im Rollstuhl
Ein Gedicht von
Klaus Lutz
Das Leben als Behinderter! Und was noch
geht. Die Hälfte des Tages liege ich im Bett.
Und denke einfach darüber nach: "Was das
Leben ist? Was die Welt ist? Was der Mensch
ist? Und, was die Wahrheit von all dem sein
kann?" Dann koche ich mir einen Tee. Setze
mich an das Fenster. Und, sehe mir so die
Welt an. Bäume die grün werden. Blumen
die blühen. Vögel die, hin und her, fliegen
Und, es ist mir so irgendwie klar: "Ergebnisse
sind nicht immer wichtig!"
Also lebe ich einfach. Erledige das was
notwendig ist. Was noch geht. Spüle das
Geschirr ab. Räume die Wohnung auf. Bringe
den Müll raus. Gehe einkaufen. Besuche ein
paar Freunde. Und bin da. Für alles was
geschieht. Für das was ich noch finde. Bewege
mich zwischen Bett und Schreibtisch.
Zwischen Schreibtisch und Küche. Zwischen
Bad und Schrank. Und manchmal, finde ich
dabei die Freiheit. Auch ohne Ergebnisse.
Auch ohne das ich etwas besitze.
Das Leben als Behinderter. Und was noch
bleibt. Nachts sitze ich am Schreibtisch.
Und denke einfach darüber nach: „Wie
Worte lebendig werden1 Wie Liebe die Worte
berührt! Und wie Worte lächeln!“ Wie das
Wort Hass lächelt. Wie das Wort Gier
lächelt. Wie das Wort Neid lächelt. Und
wie plötzlich, alles nur noch Liebe ist. Und
ich kenne den Traum. Und ich kenne die
Welt. Und ich kenne das Leben. Mit allen
Menschen. Mit allen Ländern. Mit allem
Frieden
Dann denke ich an Freunde. Sitze in einer
Ecke. Genieße die Stille. Und bin der
König. Und bin der Satz. Und bin der
Zauber. Und bin der Traum! Und ich laufe
an weißen Stränden entlang. Und ich sitze
an ruhigen Plätzen. Und ich sehe stille
Landschaften. Und es wird mir klar:
"Ergebnisse sind, hin und wieder, gar nicht
so wichtig! Es geht einfach darum weiter
zu machen! Und nicht aufzugeben!" Und
die nächste Sekunde ist der Gast. Der die
ganze Welt verändert!
Klaus Lutz
Ps. Am 10.3.2014 um 18:10 Uhr zuerst auf:
"die gedichteschreiber" (hulos) veröffentlicht!!!