Gefundene Worte
Ein Gedicht von
Klaus Lutz
Ich nutze all die Möglichkeiten. Um aus dem
Leben etwas besonderes zu machen. Und schreiben,
ist da eine von diesen Möglichkeiten. Die andere
ist im Bett liegen. Über das Leben nachdenken.
Oder in ein Cafe fahren. Und gemütlich einen Tee
trinken. Oder einfach irgendwo sitzen. Und das
Leben beobachten. Der Versuch, das Beste zu sehen.
Der Versuch, das Beste zu denken. Der Versuch,
das Beste zu leben. Ich denke, das gibt so irgendwie,
die Kraft alles auszuhalten. Diese Behinderung.
Die Niederlagen. Die Einsamkeit. Das
Leben im Rollstuhl, mit allen Nachteilen.
Und ich lerne dabei. Ich beobachte genauer.
Ich lese gründlicher. Ich denke ehrlicher. Ich sehe
wahrer. Ich lerne so das Leben der Sprache kennen.
Ich lerne so das Leben der Gedanken kennen. Ich
lerne so das Leben der Träume kennen. Ich gebe
nicht auf. Und erlebe wunderbare Augenblicke.
Sekunden wo mir alles klar ist. Ein Satz. Eine Idee.
Ein Blick. Bunt und bunter. Schön und schöner.
Besser und besser. Und ich bin da. Und ich bin hier.
Und ich verstehe etwas. Wer weiß? Und, am Ende
ergibt alles einen Sinn. Und am Ende kenne ich
das Leben. Und am Ende kenne ich die Welt!
Und das ganze Leben ist gut. Und, zeigt auch die
Wahrheit. Und es ergibt ein Bild. Und ich sehe klar.
Und das ganze Zweifeln war auch Wissen. Und
das ganze Ziellose war auch Kraft. Und das ganze
Sinnlose war auch Neuanfang. Und alles war das
Leben. Also mache ich weiter. Und gebe nicht auf.
So, mit der Gewissheit: „Jeder Tag hat auch das
Interessante! Jeder Tag hat auch die Klarheit! Jeder
Tag hat auch das Wissen! Jeder Tag zeigt auch
neues Leben!“ Und ich weiß. Das ist das der einzige
Sieg den ein Mensch haben kann. Die Tatsache
das er nicht aufgibt! So ist Es!
Klaus Lutz
Anmerkung zu: „Gefundene Worte“
Vielleicht ist es ganz gut über das eigene Leben
zu schreiben. Denn da kennt sich jeder am Besten
aus. Und das bietet so die Wahrscheinlichkeit,
das auch Wahrheiten an das Tageslicht kommen.
Viele kleine Wahrheiten. Von vielen kleinen
Menschen. Das ergibt sie vielleicht am Ende:
„Die große Wahrheit, die wir alle suchen!“ Also
habe ich keine scheu mehr. Über mein Leben zu
schreiben. Über das Traurige, auch wenn es nicht
ankommt. Über das Freudige, auch wenn es
unglaublich ist.
Aber es ist so das finden von Kraft. Sich mit den
Worten zu beschäftigen. Und damit ist es auch
das Finden von Mut. Und damit ist es auch das
finden des Interessanten. Kann sein das ist es
am Ende: "Kraft und Mut!" Die dem Unaus-
sprechbaren eine Sprache gibt. Die Wahrheit,
die jeder für uaussprechbar hielt. Die Sprache,
die zu leben beginnt, wenn ich Ihr vertraue. Dann
ist sie genau so universell wie meine kleinen
Wahrheiten. Und all die kleinen Wahrheiten, von
all den kleinen Leuten ist es dann: "Das neue
Universum! Der neue Himmel! Das neue Wissen!
Die neue und bessere Welt!"
Also das Sprachlose hat verloren. Mit der
Erinnerung an die Kraft und den Mut. Mit der
die Sprache lebendig wird. Und das Leben neu
beginnt! K. Lutz