Freunde
Ein Gedicht von
Klaus Lutz
Heute hat die Zeit mit mir gesprochen. Mit
winkenden Augen. Mit ratenden Ohren. Mit
trommelnden Mund. Und schwimmendem
Kopf. Und hat mir gesagt! Wenn Du es wirklich
glaubst: "Das 60 Sekunden eine Minute sind!
Und 24 Stunden ein Tag! Und 12 Monate ein
Jahr! Dann liegst Du falsch. Die Wahrheit ist
anders!
Heute hat das Leben mit mir gesprochen. Mit
meditierenden Bergen. Und malenden Flüssen.
Und turnenden Bäumen. Und segelndem
Tomaten. Und hat mir gesagt! Wenn Du
wirklich glaubst: "Das Leben sind Tage die
kommen und gehen! Oder Sätze die schön
sind! Und unlösbare Aufgaben. Dann liegst
Du falsch. Die Wahrheit ist anders.
Heute hat die Welt mit mir gesprochen. Mit
duschenden Sätzen. Mit joggenden Gedanken.
Mit hüpfenden Zahlen. Mit kletterndem
Schweigen. Und hat zu mir gesagt! Wenn Du
wirklich glaubst: "Die Welt das sind Banken!
Und gestriegelte Rennpferde! Und Getränke
mit Eiswürfeln!" Dann liegst Du falsch. Die
Wahrheit ist anders!
Heute habe ich auf dem Bett gelegen. Und
habe die Kunst leben lassen. Und die
Zeit war ein Clown. Und die Welt war ein
Zauberer. Und das Leben war ein Seiltänzer.
Und ich wusste: "Sekunden sind schön!
Glaube verzaubert! Sprache tanzt! Und
Träume werden wahr. Und ich habe
Freunde gefunden. Und sehe nun die
Wahrheit!
(C)Klaus Lutz
Ps. Am 16.6.2017 um 4:30 Uhr beendet.
Und um 4:35 Uhr auf: www.e-stories.de
veröffentlicht!
Klaus Lutz, Anmerkung zum Gedicht
Ich denke mir immer schreibe einen Kommentar. Und erkläre den Hintergrund von einem Text. Und das, kann ich auch mit ein paar Sätzen. Ich liege auf dem Bett. Und träume wirklich. Ich fahre mit dem Rollstuhl spazieren. Und geniesse das Leben. Ich sitze in einem Cafe. Und denke über Menschen nach, die ich sehe. Oder ich lese etwas, das mich beschäftigt. Oder ich denke an Länder in denen ich war. Und an Menschen, die ich auf Reisen getroffen habe. An Zeiten in Israel. An Zeiten in Griechenland. An Zeiten in Australien. Und an die Behinderung, mit der ich jetzt lebe. Und an die grenzenlose Freiheit, die ich mal hatte. Und aus all den Gedanken ergibt sich dann, hin und wieder, ein Satz. Ein Satz der mich überzeugt. Eine Idee die ich mag. Und aus all dem versuche ich dann was zu machen. Und die Zeit sinvoll zu vertrödeln. Und mir zu sagen: "Das Leben von mir stimmt noch!" Es gibt noch etwas das mich beschäftigt. Es hat etwas mit dem es Lebenswert ist. Und das hilft mir weiter zu machen. Durch jede Einsamkeit zu gehen. Und den ständigen Pleitegeier, über mir, zu ertragen. Und den Tee zu geniessen. Und weiter zu hoffen: "Irgendwie wird alles gut!" Und ich bin am Ende stärker. Ich bin Stärker als all das was ich ertragen muss. Mit der Behinderung. Mit Menschen. Mit Zeiten wo nichts stimmt. Und wo ich ziemlich verloren bin. Und, wo mir nur ein Tee bleibt. Und am PC zu sitzen. Oder auf dem Bett zu liegen. Und wenigstens die Träume, am Leben, zu erhalten. Wie sinmlos und verlogen, auch alles um mich her sein mag. Mache weiter, weiter, weiter, weiter. Und bisher funktioniert das ganz gut. Mit Glück! Und einem kräftigen lalalalala! Klaus