Die Nacht

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Die Nacht kommt! Der Rollstuhl steht neben
dem Bett! Ich habe die Medizin genommen.
Fahre auf den Balkon. Dann in die Küche. Trinke
etwas Saft. Wasche mir die Hände. Denke nach
wie ich die Nacht verbringe!

Ich setze mich an den Computer! Tippe Sätze in
die Tastatur. Lese ein paar Artikel. Über Politik.
Denke an Israel. An Städte! Und Strände! An jede
Nacht dort. An jeden Traum. Finde aber keine
Worte mehr!

Ich stelle mich in eine Ecke! Und nehme die
Nacht. Denke an Reisen! An Ärzte! An Freunde!
Sehe das Zimmer. Das Sofa. Die Bücher. Die
Tasse. Fahre wieder in das Zimmer. Und lege
mich auf das Bett!

Ich habe keine Kraft mehr. Der Krebs zerstört.
Ich sehe den Computer. Die Notizen! Die Briefe!
Die Uhr. Und nehme Abschied. Von jedem Satz.
Von jedem Wort! Von der Kunst! Und werde
schlafen!"

(C)Klaus Lutz



Ps. Am 18.9.2020 um 18:37:43 Uhr die
copyrights gesichert!

Klaus Lutz, Anmerkung zu dem Gedicht

Das lustige an den Worten ist das sie umsonst sind! Jeder kann etwas damit sagen! Auch wenn er gar nichts zu sagen hat. Literatur lässt sich so definieren: "Habe ich etwas zu sagen!" Sehe ich das Leben anders? Ist mein Leben anders? Sind für mich alle Menschen gleich? Und Gesichter sind nur Gesichter. Und die Welt dreht sich nur. Egal ob ein Mensch lächelt oder weint. Gehe ich über Wiesen. Über mir die Sonne. Mit ihrem Licht in allen Ecken. Und ich sehe nur mein Leben. Rede ich mit der Welt. Nur um meine Wahrheit zu erklären. Sehe ich nie die andere Seite. Und das Wissen mit dem das Leben beginnt. Ich kann nicht einfach so die Tage leben. Und dann denken die Welt gibt mir alles. Und die Kunst kommt einfach so. Echtes Wissen ist eben anders. Das wofür Psychologen zwanzig Sitzungen brauchen. Das wurde früher, von einer Großmutter, in zehn Minuten geklärt. Das echte Leben nach dem Denker streben. Das gab es früher bei Kuchen. Den man sich nur an Feiertagen leisten konnte. Und die Wahrheit des Lebens war ganz einfach: "Ohne Familie bist Du verloren!" Und die Familien waren perfekt. Mit Kindern Eltern und Großeltern. Die Eltern haben sich um die Großeltern gekümmert. Und die Kinder haben früh die Sterblichkeit des Menschen erkannt. Und das Leben mit jedem Tag geschätzt. Und die Menschen geliebt die starben. Es waren keine Fremden im Altersheim. Und die Eltern waren mehr als eine Wochenendfreude. Lebendigkeit gibt es eben nur in einer intakten Familie! Deswegen ist die Gesellschaft heute genau so Tod wie die Familien. Denn es gibt keine intakten Familien mehr. Dafür gibt es Unmengen an Sozialarbeitern, Psychologen und Psychiatern. Die noch toter sind als diese Gesellschaft. Das andere Leben! Das war für mich Reisen! Mal einige Monate irgendwo am Strand liegen. Zwei drei Monate, in Jahr, die ich nur für mich hatte. Zum lesen. Um in Cafés rum zu hängen. Spazieren zu gehen. Daheim zu sitzen. Und schreiben. Der eine Schritt in die Freiheit. Sich einfach zu sagen, es gibt mehr auf der Welt. Und ich will wissen was das ist. Das ist das andere Leben. Das ist am Ende die Freiheit im Kopf! Der Mut zu denken und zu sagen was ich will! So sehe ich das Leben! (C)Klaus Lutz

Informationen zum Gedicht: Die Nacht

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16.01.2021
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