Die Ferne
Ein Gedicht von
Klaus Lutz
Ich gehe durch die Strassen. Und denke so über
das Leben nach. Und nehme Gedanken und Blicke.
Und nehme Zeit und Wissen. Und nehme Liebe
und Träume. Und male damit ein Gesicht. Gedanken
und Blicke für ein Geschenk. Liebe und Träume für
eine Umarmung. Zeit und Wissen für dieses: „Ich
liebe Dich!" Und dann, sehe ich in den Spiegel.
Und will wissen was noch lebendig ist. Und sehe:
"Graue Haare! Gelbe Zähne! Tiefe Falten!" Und so
ein Lächeln. Weit in der Ferne. Und darauf gehe
ich zu. Und das Gesicht beginnt wieder zu leben!
Ich gehe durch die Strassen. Und denke so über
die Menschen nach. Und nehme Macht und Reichtum.
Und nehme Siege und Ehrungen. Und nehme Willen
und Sprache. Und male damit die Welt. Macht und
Reichtum für den Frieden. Siege und Ehrungen für
die Kunst. Wille und Sprache für eine Reise. Und
dann sehe ich in den Spiegel. Und will wissen was
noch lebendig ist. Und sehe: "Zerstörte Augen!
Blasse Lippen! Müde Ohren!" Und so ein Tanzen.
Weit in der Ferne. Und darauf gehe ich zu. Und
das Gesicht beginnt wieder zu lieben!
Ich gehe durch die Strassen. Und sehe mir Menschen
an. Und erledige Einkäufe. Und besuche ein Cafe.
Und sehe auf die Uhr. Und den Tag, der bald endet.
Und höre ein Lied. Und muss lächeln. Und tanze
dabei. Und das Leben ist nah. Und die Welt zeigt
sich. Und meine Träume reisen. Und meine Wünsche
leben. Und meine Worte fliegen. Und ich sehe in
den Spiegel. Und will wissen was noch fehlt. Und
sehe in der Ferne: "Wiesen und Blumen! Kinder und
Wahrheit! Liebe und Frieden!" Das Gesicht das
lebt. Den Mensch, der wieder etwas will!
(C)Klaus Lutz