Die Bibliothek

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Die Bibliothek der Tage! Heute habe ich diese Tage
wieder besucht. Die herrlichen Tage: „Mit Reisen und
Oasen! Mit Freunden und Kinos! Mit Liebe und Sekt!“
Dicke Bücher, wenn ich Mut hatte! Dicke Bücher,
wenn ich Kraft hatte! Dicke Bücher, wenn ich Freude
hatte! Dann habe ich mir die heutigen Tage angesehen.
Und wie monoton das Leben geworden ist. Und wusste:
„Warum diese Bücher so dünn sind!“

Die Bibliothek der Tage! Heute habe ich diese Tage
wieder besucht. Die interessanten Tage: „Mit
Spaziergängen und Cafés! Mit Frauen und Spaß! Mit
Spielen und Pralinen!“ Dicke Bücher, wenn ich Träume
hatte! Dicke Bücher, wenn ich Freunde hatte! Dicke
Bücher, wenn ich Ideen hatte! Dann habe ich mir die
jetzigen Tage angesehen. Und wie farblos die Welt
nun ist. Und wusste: „Warum diese Bücher so flach
sind!“

Die Bibliothek der Tage! Heute habe ich diese Tage
wieder besucht. Die freudigen Tage: „Mit Stille und
Kerzen! Mit Lesen und Tee! Mit Denken und Spaß!“
Dicke Bücher, wenn ich Aufgaben hatte! Dicke
Bücher, wenn ich Ziele hatte! Dicke Bücher, wenn ich
Hoffnung hatte! Dann habe ich mir die aktuellen Tage
angesehen. Und wie gewöhnlich die Zeit jetzt ist. Und
wusste. „Warum diese Bücher so platt sind!“

Heute habe ich die Bibliothek der Tage besucht! Bücher
mit Engeln. Auf jeder Seite. Bücher mit Märchen. Auf
jeder Seite. Bücher mit Gott. Auf jeder Seite. Dicke
Bücher. Wo es nur Leben gab. Und keine Theater. Dicke
Bücher. Wo es nur Liebe gab. Und keine Spiele. Dicke
Bücher. Wo es nur Wahrheit gab. Und keine Masken.
Und ich sehe was den Tagen fehlt. Und wie wieder
dicke Bücher bleiben!

(C)Klaus Lutz


Ps. Am 11.10.2020 um 20:15:22 Uhr die
copyrights gesichert!

Informationen zum Gedicht: Die Bibliothek

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27.01.2021
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