Die Antwort

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Zuerst hatte er eine Wohnung Mit einem Zimmer.
Mit einer Küche Einem Herd. Einem Tisch. Drei
Stühlen. Einem Schrank. Einer Spüle. Und ein
Zimmer. Mit Bett. Mit Schreibtisch. Mit Computer.
Mit Stehlampe. Einer Obstschale. Einem Poster.
Fand aber keine gute Arbeit mehr. Die Wohnung
wurde zu teuer. Das Konto war nur noch leer. Dann
schrieb er einen Brief an Gott: „Hilf mir!“

Dann hatte er ein Zimmer. Mit einem Bett. Einem
Tisch! Zwei Stühlen. Einem Computer. Einem
Teppich. Einem Poster. Einer Kochplatte. Ein Regal
für die Bücher. Ein paar Haken für die Kleider.
Einer Ecke für das Geschirr. Dann wurde seine
Arbeit gekündigt. Die Wohnung war zu teuer. Das
Leben nur noch irre. Dann schrieb er einen Brief
an Gott: „Hilf mir!“

Dann hatte er ein Zelt. Eine Taschenlampe. Einen
Schlafsack. Eine Isomatte. Einen Rucksack. Mit
Hosen. Mit Pullovern. Mit Hemden. Eine Plastiktüte
mit Brot. Etwas Schokolade. Einige Bonbons. Ein
paar Dosen: „Mit Ravioli! Mit Suppe! Mit Gemüse!
Einen Gaskocher. Der Zeltplatz wurde aber zu teuer.
Das war das Ende. Dann schrieb er einen Brief
an Gott: „Hilf mir!“

Dann hatte er eine Bank. In einem Park. Eine
Plastiktüte. Einen Schlafsack. Eine Flasche mit
Wasser. Etwas Brot. Ein Handy. Ein paar Socken.
Zwei Hemden. Einen Pullover. Eine Hose. Zwei
Jacken. Einen Schal. Einen alten Rucksack. Und
das was er am Körper trug. Einfache Kleidung.
Abgetragen und voller Löcher. Dann schrieb er
einen Brief an Gott: „Hilf mir!“

Dann wartete er auf die Antwort. Den Brief von
Gott. Saß auf der Bank. Erinnerte sich an die
Wohnung. An das Zimmer. An das Zelt. Stand
auf. Und dachte: Rede mit jedem Mensch der Dir
begegnet. Kann sein der Erste. Kann sein der
Zweite. Kann sein der Dritte. Ist die Antwort
von Gott. Mit der Dir die Liebe begegnet. Der
Brief, mit dem Gott jeden rettet!

(C)Klaus Lutz


PS. Am 20.1.um 16:37 Uhr die

Klaus Lutz, Anmerkung zu dem Gedicht

Habt einen schönen Tag! Ich hoffe, der Text
kommt an! Vermittelt etwas Lebenskraft. Denn
das ist heute wichtiger denn je! Ein klarer Blick.
Ein klares Denken. Ein klares Leben. Dann bleibt
auch, in der verrücktesten Zeit, etwas von Wert.
Ich liege neunzig Prozent, des Tages, im Bett.
Anders funktioniert mein Leben nicht mehr. (Im
Augenblick!) Die Behinderung, Krebs und alle
Komplikationen damit. Das zwingt zu einem
starken Willen. Zu der Klarheit, etwas
funktioniert immer. Und es gibt auch wieder
Lichtblicke. Mache das beste aus diesem
Leben. Und gehe, wenn auch nur mit kleinen
Schritten, weiter. So nehme ich also alle
Konzentration. Trinke Morgens einen Tee.
Nehme alle Tabletten. Geniesse die Ruhe und
den Frieden des Tagesanfangs. Und weiß mein
Leben geht weiter. Egal wie grau diese Welt
auch ist. Mit verrückten Politikern. Korrupter
Presse. Verdrehten Virologen. Mit all dem was
die an komischen Plänen haben. So bleibt etwas
Farbe in jeder Zeit. Nur mit dem Wissen ich
mache weiter. Ich habe noch etwas Kraft. Und
die gebe ich allem was ich Liebe. Morgens lese
ich die neuesten Nachrichten. Mittags kriege
ich vielleicht Besuch. Nachmittags mache ich
mir eine gemütliche Zeit. Und Abends sehe ich
wie sich der Tag verabschiedet. Und die Stille
der Welt. Und der Atem des Lebens. Und die
Kunst des Willens. Alles wird Eins. Und keine
Umstände der Krankheit. Keine Schmerzen und
Einsamkeit. Keine Phantasie und Verzweiflung.
Keine Ängste und Pandemien zerstören mich.
Und nehmen mir die Kraft zu sagen: "Ich lebe!"
Die Freiheit in meinem Kopf ist noch da! Ich
sehe die Welt und finde meine eigene Wahrheit.
Ich habe noch Freunde und eine Zukunft. Und so
lange ich diesen Reichtum besitze. So lange hat
mein Leben von Wert. Ich wünsche Euch einen
schönen Tag! (C)Klaus Lutz

Informationen zum Gedicht: Die Antwort

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30.04.2021
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