Der Bedeutende!!!
Ein Gedicht von
Klaus Lutz
Wenn es wirklich eine Wahrheit gäbe. Eine
Wahrheit über das Leben. Ein Wahrheit über
den Mensch. Eine Wahrheit über die Welt.
Wie würden dann unsere Sätze aussehen?
Welche Worte gäbe es dann noch? Und welche
Worte würden fehlen? Und welche Worte wären
von Bedeutung? Wahrscheinlich, gäbe es das
Wort Krieg nicht mehr. Und auch das Wort
Hass, gäbe es nicht mehr. Eben so, gäbe es
auch das Wort Macht nicht mehr. Und auch
das Wort Reichtum, gäbe es nicht mehr. Und
auch das Wort Armut würde fehlen. Und auch
das Wort Hunger, gäbe es nicht. Und die Welt
der Worte würde leben. Und die Welt bliebe
für immer lebendig. Mit allem was Menschen
wissen, wollen und sagen!
Und es gäbe eine andere Sprache. Und die
Sätze würden wohl so beginnen: „Ein Mensch
ist mir begegnet! Und ich habe mit Ihm
gesprochen! Und ihn, zu mir, nach hause
eingeladen! Und habe ihm meine Familie
vorgestellt! Und von meinen Wünschen
erzählt! Und von meinen Träumen! Und einen
Tee, mit Ihm, getrunken. Und Ihn, zum Essen
eingeladen! Und wir sind Freunde, für immer,
geworden! Und das Leben, hat seine besten
Seiten gezeigt. Mit allem was schön ist.
Und einen Sinn ergibt. Und ich hatte eine
wunderbare Zeit!
Oder auch so könnte ein Satz beginnen: „Ich
habe auf der Veranda gesessen! Und mir die
Bäume angesehen! Und die Blumen! Und all
die Sträucher! Und den Himmel! Und habe
dabei an Menschen gedacht! An Menschen die
ich noch treffen will! An Menschen, von
denen ich noch etwas wissen will! An Menschen
die noch etwas wollen! An das Leben, das ich
noch kennen lernen will! Und an die Welt! Und
wie sie das Paradies sein kann!“ Und mir ist
klar geworden, wie bezaubernd das Leben ist.
Und ich hatte eine wunderbare Zeit!
Oder ein Satz könnte auch so beginnen. Ich
habe mir eine Tasche gepackt. Und bin einfach
los gegangen. Und habe mir die Welt angesehen.
All die wunderbaren Landschaften. Und die
herrlichen Kulturen. Und die bezaubernden
Städte. Und die unterschiedlichsten Menschen.
Und bin an Stränden entlang gegangen. Und
habe auf Wiesen geschlafen. Und Nachts, den Sternenhimmel, neu gesehen. Und am Tag die
Sonne. Und alles, Licht und Leben, war auf
meiner Seite. Alles Glück das es gibt. Und
ich hatte eine wunderbare Zeit!
Wenn es also eine Wahrheit gäbe. Eine
Wahrheit die dem Mensch zugänglich ist.
Eine Wahrheit über Gott. Eine Wahrheit über
die Sprache. Eine Wahrheit über die Kunst.
Dann bliebe, von den Worten, nur Schönheit.
Gedanken, die immer die Liebe finden. Ich
weiß, das sind so Phantasien: „Eines
Ungebildeten! Eines Träumers! Eines
Behinderten! Eines Schwachsinnigen!“ Den
Niemand wirklich sieht. Den Niemand
wirklich hört. Den Niemand wirklich ernst
nimmt. Aber das ist auch die Freiheit. Ich
kann noch sagen was ich denke. Und was ich
Leben möchte. Denn um so kleiner ein Mensch
erscheint. Um so größer ist seine Freiheit.
Und das rettet das Leben. Und auch die Welt!
(C)Klaus Lutz