Clownwege
Ein Gedicht von
Klaus Lutz
Ich werde immer schöner! Ich werde immer klüger!
Ich werde immer weiser! Ich werde immer charmanter!
Ich werde immer herrlicher! Ich werde immer wissender!
Ich werde immer göttlicher! Deswegen fälllt es mir, zur
Zeit, schwer zu schreiben. Ich bewege mich in neuen
Sphären! Da wird die Sprache zu Göttern! Da wird das
Denken zu Universen! Da wird die Emotion zu
Sonnenaufgängen! Ich nehme das aber wie ein Clown!
Mit aller Kraft! Nun, ein Riese unter Zwergen zu sein!
Ich werde immer gütiger! Ich werde immer toleranter!
Ich werde immer mitfühlender! Ich werde immer
entgegenkommender! Ich werde immer liebender! Ich
werde immer grosszügiger! Ich werde immer helfender!
Da fällt es mir, zur Zeit, schwer zu denken. Ich bewege
mich in neuen Dimensionen! Da wird dee Satz zu
Herrschern! Da wird die Kunst zu Engeln! Da wird
die Kreativität zu Siegern! Ich nehme das aber wie ein
Künstler! Mit allem Geist! Nun, ein König unter
Sklaven zu sein!
Ich werde immer fröhlicher! Ich werde immer witziger!
Ich werde immer traumhafter! Ich werde immer
strahlender! Ich werde immer unterhaltender! Ich
werde immer interessanter! Ich werde immer musischer!
Da fällt es mir, zur Zeit, schwer zu handeln! Ich bewege
mich in neuen Welten! Da wird der Mut zu Entdeckern!
Da wird der Blick zu Heiligen! Da wird die Vernunft zu
Handelnden! Ich nehme das aber wie ein Spieler! Mit
allem Leben! Nun, ein Künstler unter Blinden zu sein!
Ich bin der Zauberer! Ich bin der Philossoph! Ich bin
der Abenteurer! Ich bin der Reisende! Ich bin das
Leben! Die Welt die ich mag! Wenn ein Tauber die Oper
liebt! Wenn ein Blinder im Theater sitzt! Wenn ein
Stummer das Leben singt! Ich sehe dann die Wahrheit!
Das Wissen küsst die Narren! Die Macht redet über
Paradiese! Der Mensch geniesst seine Märchen! Die
Welt feiert die Hellseher! Ich nehme das aber wie
ein Kind! Mit allen Spielen! Nun, der Spaß unter
Träumern zu sein!
(C)Klaus Lutz
Klaus Lutz, Anmerkung zum Gedicht
Meine Schwester war mit einem Inder
verheiratet! Sie hatte eine Tochter. Die
jetzt auch in Berlin lebt. Habe ich mal
gehört. Ich hatte nie Kontakt mit Ihr.
Deswegen weiß ich da nichts genaues. Aber
Vorgestern komme ich in eine U-Bahn. Und so
ein total netter Junge lacht mich an! Mit
indischem Aussehen. Richtig freundlich. So
als würde er mich kennen. Das
Behindertenleben lähmt aber an manchen Tagen
alles. Die Stimme! Das Denken! Das Leben! So
ein Tag war das Vorgestern. Deswegen habe ich
den Jungen nicht angesprochen. Was schade
ist. Das hat mich geärget. So verrückt kann
das Leben sein! Ich bin mir aber sicher das
es der Sohn von meiner Nichte war.
Aber nun zu meinem Text! Zuerst möchte ich
erklären was Sprache für mich ist: Sie ist
das einzige Mittel gegen meine Sexsucht! Und
eine gute Beschäftigung um meinen
Alkoholkonsum in Grenzen zu halten. Die
Drogen habe ich durch das Schreiben schon
aufgegeben. Und mit dem Alkohol schaffe ich
das auch in nächster Zeit. Bei der Sexsucht
bin ich aber vorsichtig. Damit wenigstens
etwas für meine Freizeit bleibt.
Sprache ist ein Mysterium. Ein großes
Geheimnis. Ich muß dabei an die Bibel denken.
Gott sprach! Alles ist mit der Sprache
erschaffen worden laut der Bibel! Die wahre
und echte Liebe kann das! Die wahre und echte
Liebe besitzt eine unglaubliche Macht. Sie
ist der Sieger in allem. Sie ist die wahre
Klugheit. Wenn man sich aber von dem Wort
entfernt. Dieses Wort einfach vergißt. Es
ganz aus seinem Denken ausblendet. Wie und
welcher Mensch könnte dann dieses Wort
entdecken. Der Mensch der schreibt wird es
nicht sein. Der Mensch der kluge Reden hält
wird es auch nicht sein.. Der Mensch der
einzigartige Theorien, über die Gesellschaft,
aufstellt wird es auch nicht sein. Der Mensch
der die Erleuchtung sucht und findet wird es
auch nicht sein. Es wird der Mensch sein der
den Platz, vor seiner Tür, fegt. Der Mensch
der für seine Familie sorgt. Der Mensch der
einer Arbeit nach geht. Der Mensch, der seine
Wohnung nicht verkommen läßt. Der Mensch, der
für seine Freunde da ist. Der Mensch, der dem
Leben gegenüber offen bleibt. Der Mensch, der
neugierig ist. Und etwas wissen will von der
Welt. Und vom Leben. Dieser Mensch wird fest
stellen das er wichtig ist. Und das er von
anderen Menchen gemocht wird. Dieser Mensch
wird dann dieses Wort finden. Die Wahrheit
hat eben etwas unscheinbares. Und läßt über
alle großen Pläne und Theorien lächeln.
Frieden und Freiheit. Und diese unscheinbare
Wahrheit gehören einfach zusammen. Wer
Utopien will. Und nur aus Phantasien besteht,
versagt immer. Denn ohne einen Bezug zur
Wirklichkeit ist der Mensch einfach verloren!
Bin ich nicht ein guter und erfrischender
Unterhalter. Auch mit meinen Texten. Mit dem
Gedicht, von heute, will ich wieder den
Märchenwald der Poesie finden. Die Sprache
als König. Die Worte als Prinzen und
Prinzessinen. Die Ideen als Helden die dieses
Reich schützen. Ich wage es einfach alle
gängigen Wege zu verlassen. Und den Worten
wieder Flügel zu geben. Und all den Göttern
zu begegnen die aus unserem Leben geflohen
sind. Und die Engel zu treffen für die
niemand Zeit hatte. Um die Götter nach dem
verlorenen Paradies zu fragen. Und von den
Engeln zu hören, wie es ist dort zu leben. Um
dann über den Hass und Neid auf der Welt
nachzudenken. Der uns alle Türen zum Paradies
versperrt. Und wenn ich zurück komme in
dieses Leben. Dann werde ich Euch von diesem
Abenteuer erzählen. Und es wird die Wahrheit
sein. So unglaublich es auch für Euch klingen
mag. Ich hoffe Ihr mögt das Gedicht ein
wenig. Das würde mich freuen!
(C) Klaus Lutz