Träume
Mitternacht hat grad‘ begonnen,
tiefe Stille hüllt mich ein
und der Schlaf will leise kommen,
doch er kommt niemals allein…
Nebel zieht vor meinem Fenster,
silbrig‘ Fäden – zart und schön -
und ich seh‘ sie wie Gespenster
vor der Fensterscheibe steh’n…
Träume, die des Schlafs Begleiter,
winken mir behutsam zu.
Märchenhafte Wegbegleiter
stell’n sich ein zum Rendezvous.
Ja, ihr Antlitz ist verschieden:
schön und hässlich, bös‘ und gut,
wie das Leben, das hienieden
Unberechenbares tut.
Da! Sie küssen meine Lider,
ihr Gesang ist süß und schwer,
find‘ in ihrem Land mich wieder,
tauche ein ins Lichtermeer…
Nymphen rauben mir die Sinne,
längst Verstorb’ne kann ich seh’n,
Luzifer erhebt die Stimme:
surreale Odysseen…
Lang noch werden sie verweilen,
lebenslang sind sie mein Gast.
Wenn am Morgen sie enteilen
ist ihr Zauber schon verblasst…