Himmlische Chorprobe

Ein Gedicht von Klaus Enser-Schlag
Die kleinen Putten sind bereit,
denn es ist allerhöchste Zeit,
ganz fleißig den Choral zu proben,
sie haben es nicht leicht dort „oben“!

Der „alte Herr“ ist ziemlich streng
und sieht so vieles gar zu eng!
Die Weihnachtslieder müssen sitzen,
drum lässt er seine Chöre schwitzen.

Huch! Die Fanfare tönt so laut,
dass es ein Englein glatt umhaut!
Der Schreck ist groß, die Stimme weg,
am Popo prangt ein blauer Fleck!

Autsch! Wie die Geigen hässlich klingen
und alle Englein furchtbar singen!
Man resigniert beim hohen C,
manch´ Stimmband schreit da „Ach“! und „Weh!“

Die Atemtechnik ist zum Grausen,
ein Engel lässt ein Lüftchen sausen,
aus jener Öffnung, die tabu,
es stinkt zum Himmel, gradezu!

Die Englein hyperventilieren,
der Dirigent muss resignieren.
Man sieht ihn sich die Haare raufen
und schnurstracks in die Hölle laufen!

Informationen zum Gedicht: Himmlische Chorprobe

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15.12.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Klaus Enser-Schlag) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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