Geisterstunde
Mitternacht, Du Geisterstunde
wo mein Herz oft angstvoll schlägt,
gibst mit hohler Stimme Kunde
die ein Mensch nur schwer erträgt.
Hör' Dein Raunen, hör' Dein Wispern
und ein Rabe krächzt dazu.
Und dies eigenart'ge Knistern
lässt mir einfach keine Ruh'!
Da! Die Schatten an den Wändern
reih'n sich ein zum Geistertanz!
Winken mir mit bleichen Händen
in den Mondes fahlem Glanz.
Und an meines Bettes Kante -
Angst schnürt mir die Kehle zu -
steht die längst verstorb'ne Tante!
Singt von Tod und Grabesruh'!
Danach will sie mich berühren,
Schicksal nimmt nun seinen Lauf.
Will ins Jenseits mich entführen -
Schweißgebadet wach' ich auf!
Oh, Ihr geisterhaften Nächte,
wie real ist euer Spiel!
Und mit diesen Zaubermächten
kommt Ihr stets an Euer Ziel!