Der unbequeme Weg

Ein Gedicht von Klaus Enser-Schlag
Ich rede nicht mehr nach dem Mund,
denn Heuchelei ist ungesund,
verbrenn‘ mich nicht am heißen Brei
und an des Alltags Einerlei…

Das macht mich sicher unbequem,
denn so, wie ich die Dinge nehm‘,
hält’s mancher gar für Rebellion,
doch die Erpressung kenn‘ ich schon…

„Was soll’n den bloß die Andern denken?“
Das Argument kann man sich schenken,
denn wahre Freunde in der Not,
die gehen auf ein kleines Lot…

Ein Speichellecker sein ist leicht,
doch das, was ich dadurch erreich`,
ist die Verleugnung meines Ichs
und dies find' ich so schauerlich…

Und wenn die Mäuse sich brav ducken,
juckt’s mich dagegen aufzumucken.
Auch wenn es vielen nicht gefällt,
ich bin nur einmal auf der Welt…

Informationen zum Gedicht: Der unbequeme Weg

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09.02.2015
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