Bekenntnisse einer Mannheimer Hure

Ein Gedicht von Klaus Enser-Schlag
Die Mutter war’s, heut‘ bin ich’s auch,
denn Stolz allein füllt keinen Bauch.
Mama nahm mich schon sehr früh mit,
am Anfang dacht‘ ich :“So ein Shit!“
Doch heute ist es längst Routine,
„Mann“ nennt mich jetzt „die flotte Biene!“

´Nen „Künstlernamen“ hab‘ ich – klar –
Sue Domina klingt wunderbar!
Mein wahrer Name ist ein Flop,
wer heißt schon gern Brunhilde Klopp?
So steh‘ ich jeden Abend hier,
die Neckarstadt ist mein Revier.

Und all der Nah- und Fernverkehr…
Ich zähl‘ die Jungs schon lang nicht mehr.
Ob Peter, Jürgen, Rolf und Franz,
die denken doch nur mit dem „Hans“…
Mal klein, dann groß, ob dünn, ob dick,
so manchem brach es das Genick…

Denn Ehefrau’n sind nicht von gestern,
im Grunde sind wir alle Schwestern,
wir wissen, wie ein Mann so tickt,
wenn er mit Gier und Wollust „zwickt“…
Entschuldigung, jetzt muss ich geh’n,
da seh' ich schon zwei Freier steh'n.
Vor mir liegt eine lange Nacht,
was man für Geld nicht alles macht…

Danksagung des Autors

Recht schönen Dank, Sue Domina
für dieses Interview – na ja,
die Sprache habe ich geschönt,
sonst wäre ich bei Euch verpönt.
Was Ihr bei „Hans“ und „zwickt“ gedacht,
nun – das liegt nicht in meiner Macht…

Informationen zum Gedicht: Bekenntnisse einer Mannheimer Hure

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12.03.2015
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