Für meine große Schwester zum 50.
Ein Gedicht von
Kerstin Gruner
50 Jahre sind vergangen
seit Dein Leben angefangen,
dass Eltern Dich ans Herze drücken
vor lauter Liebe und Entzücken.
Ein Familienleben ging nun los,
die kleine Doris wurde groß.
Es stellten sich zwei Mädchen ein,
für die bist Du das Schwesterlein.
Die große Schwester aber sein
hieß auch oft, Du warst "allein",
allein mit Wehwehchen und Geschicken.
Wie werden wohl die Eltern ticken?
Stark bist Du geworden und zum Teil
durft` ich nutzen diesen Riesen-Vorteil
zu schöpfen aus Deinem Erfahrungsschatz,
konnte so leichter finden meinen Platz.
Gestandene Leute, wie Du es bist,
bauen durchaus auch mal Mist,
denn keiner ist gefeiht vor Fehlern,
die den Optimismus schmälern.
Wir alle kennen Lebenslagen,
die kräftig an Substanzen nagen,
und genau für diese Fälle
ist die Schwester dann zur Stelle,
denn es wäre ja gelacht -
hier ist längst nicht Schicht im Schacht!
Aus Erfahrung wird man klug!
Von Hilfe kriegt man nie genug!
Dass dies immer auch so bleibt,
verlassen wir uns jederzeit.
Was kann ich Weiteres anreißen?
Genau! Niemals alles hinzuschmeißen!
Ist man auch häufig ganz nah dran,
es geht doch vorwärts irgendwann.
Es gilt, immer nach vorn zu blicken
und Hemmschuhe in die Wüste schicken.
Ergreif die Gewinne der Lebenslotterie!
Es gibt jedoch etwas, das ändert sich nie.
Erteilt uns das Leben auch unendlich viel Hiebe,
nichts kann erschüttern unsere Schwesternliebe!