Fax und Klositz
Fax und Klositz
…eine verlauste Lausbubengeschichte
Was hörte man in letzter Zeit,
von bösen Jungs und Kinderstreit!
So auch von Schülern die oft pöbeln
und Andere recht gern vermöbeln.
Von Buben die schwarz Mofa fahren,
und Frösche dann im Auspuff garen,
von Jungs die alte Frauen beklauen
und Mädchen in den Ausschnitt schauen.
Bei zwei Jungs aber lief alles schief,
die man nur Fax und Klositz rief!
Hier steht erzählt, gemalt und auch geschrieben,
was Übles jene Beiden trieben.
Erster Streich
Der Himmel blau, die Sonne lachte,
was Fax und Klositz fröhlich machte.
So groß ist doch die schöne Welt,
hat man die Taschen voll mit Geld.
Doch viel konnten sie sich nicht erlauben,
dann doch lieber erst ein Auto rauben.
Da dachte sich der Fax, der Raudi,
der Meister Möck fährt doch den Audi!
Nachts schlichen Sie sich dann zum Hof,
doch Meister Möck war gar nicht doof,
er stand am Fenster mit der Knarre
und schoss sich selber in die Karre!
Fax und Klositz standen schweigend da,
weil jetzt das Auto wertlos war.
Dann liefen Sie, so schnell es ging,
weil Meister Möck kam, mit dem Ding,
das aussah wie ein großes Rohr,
mit einem Abzug dicht davor!
Fax und Klositz standen fern vom Haus,
da schoss Möck mit der Panzerfaust!
Er traf sein eigenes Gefährt,
nun war es wirklich nichts mehr wert!
Dieses war der erste Streich,
macht der Zweite Sie wohl reich?
Zweiter Streich
Das mit dem Auto war wohl nix,
doch Fax und Klositz dachten fix,
dem Hunger einen rein zu schlagen,
denn all zu leer war nun der Magen!
Da gab es doch den Hühnermann,
der tolle Döner machen kann!
Ganz ohne Geld und leerem Bauch,
standen die Zwei voll auf dem Schlauch,
Sie pirschten leise und ganz sachte
zum Hühnermann der Döner machte.
Vor Hunger wurden Sie sehr fies
und schnappten sich den Dönerspieß.
Fax und Klositz rannten sehr,
doch der Spieß war ziemlich schwer,
der Hühnermann lief hinterher,
bald konnten beide gar nicht mehr!
Sie stolperten und fielen hin
und beiden kam schnell in den Sinn:
Diese Idee war gar nicht gut,
denn der Verfolger kocht vor Wut.
Er zückte kurz sein Telefon,
dann kamen seine Freunde schon!
Der zweite Streich, die Prügelei
ging nahtlos über zu Streich Drei…
Dritter Streich
Kein Auto und auch nichts zu essen,
die ganze zeit nur rum gesessen,
kamen Sie am nächsten Tage dann,
verprügelt in der Schule an.
Der Lehrer Pömpel war ein schlimmer Hund,
im Kopfe nicht mehr so gesund,
er war sehr streng und schon recht alt,
doch hielt er nichts von der Gewalt.
„Ihr seht nicht gut aus!“, meinte er
und sein Blick war drückend schwer.
„Das gibt wohl eine Strafarbeit!“
denn Lehrer Pömpel hasste Streit.
Er wusste von der Polizei,
was Böses trieben diese Zwei.
Doch auch in dieser sehr pikanten Lage,
war’n Fax und Klositz ohne Frage,
zu einem kleinen Scherz bereit,
doch diesmal gingen Sie zu weit.
Im Unterricht, zur dritten Stunde,
da machte Pömpel seine Runde.
Sie nutzten die befreite Zeit
und tranken sich mit Pilsbier breit!
Der dritte Streich, nach knapp neun Bier,
verschwamm ganz dämmrig zu Streich Vier…
Vierter Streich
Besoffen und noch sehr geschunden,
hatten Sie nach Haus gefunden.
Der Fax trank schnell ein Bierchen platt,
von dem er seinen Namen hat.
Der Klositz ging noch einmal brechen,
wenn wir schon mal von Namen sprechen…
Nach einem kleinen Mittagsschlaf,
den man am Mittag machen darf,
verließen beide ihre Bude
und trafen sich mit Onkel Lude.
Er war ein alter Freund der Beiden
und musste manchmal sehr schwer leiden!
Wenn Fax und Klositz Kohle hätten,
dann schliefen Sie in seinen Betten.
Zu Onkel Ludes größtem Clou,
gehörte zum Bett ‚ne Frau dazu.
Wie immer machten Sie sich klein
und schlichen in sein Häuschen rein.
Doch diesmal hat’s kein Spaß gemacht,
denn heute war der Männertag!
Dass vom Schmerz geplagte Hinterteile,
hatten beide noch ‚ne Weile!
Der Vierte Streich, der führte gleich,
humpelnd zu den Fünften Streich…
Fünfter Streich
Noch dick geprügelt und benommen,
von Bier befleckt und recht verkommen,
Hungrig und ohne einen Cent,
so wie man Fax und Klositz kennt,
dachten Beide kurzerhand,
„…wir sind noch immer abgebrannt!“
So glaubten Sie, ganz frech und frei,
das Geld gibt’s in der Bäckerei.
Sie traten flott die Türe auf,
obwohl Sie hatte auch ‚nen Knauf,
doch das war beiden jetzt egal,
sie hatten kaum noch eine Wahl.
Im Bäckerhaus die Kassenfrau,
war immerhin ein wenig schlau.
Als Sie die beiden Tölpel sah,
war ihr eines sonnenklar:
Sie rief sofort die Polizei,
die kam dann kurz mal so vorbei
und nahm die beiden Jungs gleich mit,
da wurden Beide wieder fit.
Mit Schellen über Ihrer Hand,
sind Fax und Klositz weggerannt.
Der Fünfte Streich, ihr seht es gleich,
geht über in den Sechsten Streich…
Sechster Streich
Die Hände auf dem Rücken fest,
liefen Sie durch das Geäst.
Im Park ist man zwar nie alleine,
doch Polizei gab es hier keine.
Verschwitzt und auch ein wenig krank,
setzten Sie sich auf die Bank.
Sie fühlten sich noch ziemlich mies,
durch Onkel Ludes Syphilis.
Dann kam ein großer Jogger an,
oh Schreck es war der Hühnermann!
So schnell vergisst er etwas nicht
und trat die Beiden ins Gesicht.
Sie standen auf und rannten los,
denn Ihre Panik die war groß.
Schnell warfen Sie mit ihren Füßen,
die Parkbank um, ohne zu Grüßen,
denn kaum drei Meter weiter,
stand der Pömpel auf der Leiter
und pflückte Äpfel hier im Park,
doch die Bank, sie rutschte stark!
Riss Pömpel, Hühnermann und Leiter
Durch den Aufprall etwas weiter.
Vom sechsten Streich im Park sogleich,
folgt nun schon der letzte Streich…
Letzter Streich
Sie liefen schnell und immer schneller,
in Meister Möcks Kartoffelkeller.
Dort rieben Sie sich wie ‚ne Geile
An Meister Möcks geschärfter Feile.
Ratsch war’n die Schellen Los
und die Freude die war groß,
doch leider war Sie etwas kurz,
denn Möck der hörte jeden Furz.
Mit seinem schönsten Sturmgewehr,
was er so liebte, ach so sehr,
riss er die Tür vom Keller auf
und Fax und Klositz schauten rauf,
in einem blank geputzten Lauf
und nahmen schon recht bald in kauf,
das Meister Möck kein Witzbold war,
als er die beiden Burschen sah.
Gleich hinter Möck kam jemand an,
der aussah wie der Hühnermann.
Der Pömpel und die Polizei,
die waren auch schon mit dabei.
Der Möck der schoss die Flinte leer
und auch dem Pömpel fiel’s nicht schwer,
das Blutbad hier mit anzuschauen,
„…jetzt ist schluß mit Scheisse bauen!“
Ja selbst der gute Hühnermann,
war von dem Möck sehr angetan
und auch die gerechte Polizei,
drückt’s Auge zu und heut’ mal zwei.
Hier kann man sie noch mal erblicken,
total zerschossen und in Stücken.
Doch sogleich verzehrte Sie,
Vom Hühnermann das Federvieh.
Als Onkel Lude das erfuhr,
ging er drei Wochen in die Kur.
Er schloss sein altes Freudenhaus
und machte ein Museum draus.
Dort sieht man, wenn man leise ist,
vom Federvieh den ganzen Mist,
der hinten aus dem After kriecht
und nach Fax und Klositz riecht…
Karsei, Herford