Der Waldrapp

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Sie brüten nur in Kolonien
um ihre Jungen aufzuzieh'n
Geselligkeit wird großgeschrieben
Zu zweit allein - das wird vermieden!

Hat sich ein Paar am Fels gefunden,
fliegt man herum gar viele Stunden,
verbeugt sich schließlich voreinander:
"chrup chrup!" - so findet man einander

Man ist sich nahe, Kopf an Kopf,
zeigt seinen schönen Federschopf
'Oh schön, dass du mich jetzt erwählst!'
Man liebt und mehrt sich hoch im Fels

Heut' steht er auf der Roten Liste
Ob er es schafft? Wenn man das wüsste!
Drum sei ihm hier ein Vers geweiht
Mög' er noch bleiben lange Zeit!


Anm.: Der Waldrapp (Waldrabe) ist ein etwa gänsegroßer Ibis mit einem Federschopf, ein skurriler und eindrucksvoller Vogel, der schon im Alten Ägypten in der Hieroglyphe 'Ach' (Geist, Ahnengeist) verewigt wurde. Er ist ein Zugvogel, der noch bis ins 17. Jahrhundert in Mitteleuropa vertreten war. Durch intensive Bejagung verschwand er völlig und zählt heute auf der ganzen Welt zu den am stärksten bedrohten Vogelarten. Die letzten verbliebenen Kolonien gibt es heute in Marokko, Syrien und der Türkei. Europaweit gibt es viele Versuche, ihn wieder anzusiedeln, wobei man ihn erst mal mit Leichtflugzeugen ins noch unbekannte Winterquartier begleitet. https://www.youtube.com/watch?v=g7_Q09sQTBY

Informationen zum Gedicht: Der Waldrapp

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(4 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,9 von 5 Sternen)
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03.02.2017
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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