Das Reh

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Sehr gut geschützt weilt es am Tag
Im Dickicht hinter Busch und Baum
Es fühlt sich sicher, ohne Frag'
Zur Dämm‘rungszeit - da sieht man's kaum

Ganz ruhig äst‘s vor mir, lässt sich Zeit
Geschützt durch seine scharfen Sinne
Ohr, Nase, Auge - stets bereit
N u n wittert’s etwas - und hält inne!

Voll Anmut steht's am Waldesrande
Schaut mich mit großen Augen an
Ich fühle zarte, inn’re Bande
Es schlägt mich ganz in seinen Bann

Mit einem Satz verlässt's die Lichtung
Springt in den Tann, verbirgt sich dort
Ich weiß nicht mal, in welche Richtung
Grad war’s noch da - jetzt ist es fort

Ganz friedvoll ist’s in mir geworden
Wir haben uns still angeschaut
Mit Neugier, Scheu - und etwas Sorgen
Sein sanftes Wesen ist uns traut

Informationen zum Gedicht: Das Reh

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27.04.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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