Artensterben Nr. 6
Ein Gedicht von
Jürgen Wagner
Pandemie und Klimakrise,
Migration und viele Miese
Armut, Kriege, Tyrannei -
da hört man vielerlei Geschrei
Schweigend aber geht das Sterben
vieler Arten, die verderben,
ohne dass man's groß bemerkt,
was den Niedergang verstärkt
Wir lieben Eisbär'n und die Bienen
samt den Walen, Flussdelphinen.
Amphibien, Würmer und Insekten
starben, ohne dass sie uns aufweckten
5 Mal ist es bereits gescheh'n,
dass viele Arten untergeh'n,
nur einiges noch überlebt
und etwas Neues draus entsteht
Beim 5. großen Artensterben
war'ns die Großen, die verderben
Die Räuber traf's, auch Pflanzenfresser,
die auf dem Land, die im Gewässer
Das 6. Sterben, das ist sträflich:
bis 130 Arten täglich
geh'n auf den Wohlstand von uns Menschen,
die, unbekümmert um die Grenzen,
begehren allen Lebensraum,
die Erdenschätze, jeden Baum,
der ihnen dient und ihrem Lauf
Oh Mensch, halt inne und wach auf!
Das Netz des Lebens, das ist stark!
Doch keine Art lebt hier autark
Miteinander können wir besteh'n,
mit Rücksicht gute Tage seh'n